Politik

Irakische Armee rückt auf Mossul vor Zehntausende fliehen aus Falludscha

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(Foto: AP)

Die irakische Armee hat es geschafft – Falludscha ist zurückerobert. Doch seit Wochen spielt sich zeitgleich ein Flüchtlingsdrama ab, das sich nun noch einmal verschärft. Zehntausende sollen auf der Flucht sein.

Vor den Kämpfen in der irakischen Stadt Falludscha sollen in drei Tagen mindestens 30.000 Menschen geflohen sein. Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) warnt vor einer humanitären Katastrophe. Es gebe zu wenige Zelte, die Wasservorräte gingen zur Neige, erklärte die Hilfsorganisation, die mehrere Notlager in der Umgebung der Stadt betreibt.

Zahlreiche Familien sowie Alte, Kranke und Schwangere seien vermutlich noch in Falludscha eingeschlossen, so der NRC. Seit Freitag seien etwa 30.000 Menschen aus der Stadt geflüchtet. Sie kämen zu den rund 32.000 Menschen hinzu, die zuvor bereits seit Beginn der Offensive der Regierungstruppen vor rund einem Monat Falludscha verlassen hätten.

Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen forderte die Nichtregierungsorganisation die Regierung in Bagdad auf, Maßnahmen gegen die sich abzeichnende "humanitäre Katastrophe" zu ergreifen. Menschen müssten in der Sommerhitze unter freiem Himmel lagern, langsam werde das Trinkwasser knapp.

Falludscha liegt nur 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad und war seit 2014 vom IS kontrolliert worden. Die irakische Armee startete Ende Mai eine groß angelegte Offensive, um die Stadt zurückzuerobern. Am Freitag hatte das Militär die Rückeroberung des Großteils der einstigen IS-Hochburg vermeldet. Nun ist Mossul die letzte große IS-Bastion im Irak. Die Offensive auf die Großstadt ist in vollem Gange.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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