Großkundgebung in Berlin Zehntausende protestieren gegen Rassismus
13.10.2018, 13:36 Uhr
Start auf dem Berliner Alexanderplatz.
(Foto: Johannes Graf)
"Für eine offene und freie Gesellschaft - Solidarität statt Ausgrenzung": Das ist das Motto einer Großkundgebung in Berlin, zur der das Bündnis "Unteilbar" aufgerufen hat. Zahlreiche Organisationen, Verbände und Parteien unterstützen den Aufruf.
In Berlin hat am Mittag eine Großkundgebung gegen Rassismus mit Tausenden Teilnehmern begonnen. An die Auftaktkundgebung schloss sich eine Demonstration an, die über die Leipziger Straße, den Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor und dann zur Siegessäule führen sollte. Nach Veranstalterangaben kamen rund 150.000 Menschen, weit mehr als erwartet. Angemeldet hatten die Organisatoren lediglich 40.000. Für den Ausklang waren Auftritte prominenter Musiker wie Herbert Grönemeyer geplant.
Unter dem Motto "Für eine offene und freie Gesellschaft - Solidarität statt Ausgrenzung" hatte das Bündnis "Unteilbar" zu dem Protest aufgerufen. Er richtet sich gegen rechte Hetze, Diskriminierung, das Flüchtlingssterben auf dem Mittelmeer und Kürzungen im Sozialsystem. Viele Teilnehmer hatten Transparente, Plakate und Luftballons dabei. Unter anderem war zu lesen "Nein zur Hetze gegen Muslime" und "Rassismus ist keine Alternative".
Ein riesiges Transparent trug die Aufschrift "Solidarität mit den Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt". Etliche Organisationen und Parteien waren mit eigenen Wagen vertreten, so das gesellschaftliche Bündnis Attac, die Grünen und die Linke.
Zahlreiche Organisationen, Verbände und Parteien unterstützen den Aufruf. Darunter sind Prominente wie der Schauspieler Benno Fürmann, der Fernsehmoderator Jan Böhmermann und die Band Die Ärzte. Seitens der Linken nahmen unter anderem die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher teil.
Außenminister Heiko Maas nannte es ein großartiges Signal, dass so viele auf die Straße gehen. "Wir lassen uns nicht spalten - von rechten Populisten schon gar nicht", sagte Maas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dagegen unterstützte die Berliner CDU die Demonstration ausdrücklich nicht. Zur Begründung wies ihr Generalsekretär Stefan Evers darauf hin, dass der Anmelder ein Anwalt der "Roten Hilfe" sei, einer Organisation, die "linksextremistische Verbrecher" unterstütze. Zudem werde die Aktion "von vielen anderen dubiosen Organisationen" mitgetragen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa