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"Er versucht, nicht aufzugeben" Zustand von Assange laut Ehefrau verschlechtert

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Christophe Deloire (r), Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Rebecca Vincent (l), Direktorin für Operationen und Kampagnen, und Stella Assange (M), Ehefrau von Julian Assange vor dem Belmarsh-Gefängnis.

Christophe Deloire (r), Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Rebecca Vincent (l), Direktorin für Operationen und Kampagnen, und Stella Assange (M), Ehefrau von Julian Assange vor dem Belmarsh-Gefängnis.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Das juristische Tauziehen um eine mögliche Auslieferung von Julian Assange in die USA zieht sich seit Jahren hin. Schon seit 2019 sitzt der 51-Jährige in Haft. Hier gehe man "auf grausame Weise" mit seinem Wohlbefinden um, beklagt seine Ehefrau.

Laut Aussage der Ehefrau von Julian Assange leidet der Wikileaks-Gründer zunehmend unter der langjährigen Inhaftierung in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis. "Sein körperlicher Zustand wird mit jedem Tag schlechter, denn das passiert eben, wenn man einen Menschen bis zu 20 Stunden am Tag einsperrt, Besuche einschränkt und auf grausame Weise mit seinem Wohlbefinden umgeht", sagte Stella Assange zu Journalisten vor dem Gefängnis Belmarsh, in dem Assange mittlerweile seit rund vier Jahren inhaftiert ist. "Aber er versucht, nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen."

Die USA werfen Assange vor, geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und das Leben von Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in ihm einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.

"An diesem Fall ist nichts normal"

Seit Jahren kämpft Assange schon gegen eine Auslieferung in die USA. Seit 2019 sitzt der 51-Jährige ohne Verurteilung in Haft. Ihm drohen viele weitere Jahre Gefängnis. Der Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich seit Jahren für die Freilassung Assanges einsetzt, wurde am Dienstagmorgen nach eigenen Angaben kurzfristig ein seltenes Treffen mit ihm im Gefängnis verwehrt.

Eigentlich hatten ihre Vertreter einen Termin bekommen, um sich mit Assange beraten und einen Eindruck verschaffen zu können. "Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass an diesem Fall nichts normal ist", sagte der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, vor dem Gefängnis.

Unabhängigen Beobachtern werde von den britischen Behörden systematisch der Zugang erschwert. So seien die NGO-Vertreter mit der Begründung, sie seien Journalisten, nicht zugelassen worden. Im Gerichtsprozess hingegen seien sie teilweise nicht zugelassen worden, weil sie nicht als Presse galten.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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