Nach Tod von Thomas Schäfer Zweiter Suizid in hessischem Ministerium

Erst vor wenigen Wochen schockiert der Freitod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer die Staatskanzlei in Wiesbaden. Nun soll sich Medienberichten zufolge ein weiterer Beamter des Finanzressorts das Leben genommen haben. Er soll tot in seinem Büro aufgefunden worden sein.
Nach dem mutmaßlichen Suizid des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer von der CDU hat sich nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) offenbar ein weiterer ranghoher Mitarbeiter des hessischen Finanzressorts das Leben genommen.
Der Beamte sei am Donnerstagmorgen "leblos in seinem Büro aufgefunden worden, nach polizeilichen Mitteilungen ist von einem selbstgewählten Freitod auszugehen", zitiert das RND eine interne Mail des Finanzstaatssekretärs Martin Worms an die Mitarbeiter des Finanzministeriums in Wiesbaden. Die näheren Umstände und Hintergründe sind bislang unklar.
Ende März hatte der Tod von Finanzminister Schäfer bundesweit Bestürzung ausgelöst. Er war seit 2010 Finanzminister. Außerdem hatte er die Stiftung Leben mit Krebs mitgegründet. Ministerpräsident Volker Bouffier von der CDU hatte nach Schäfers Suizid von einer Verzweiflungstat im Zusammenhang mit der finanziellen Bewältigung der Corona-Krise gesprochen.
"Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben", sagte Bouffier. Offensichtlich habe der 54-Jährige keinen Ausweg mehr gesehen. Schäfer, der als möglicher Nachfolger Bouffiers galt, war an einer ICE-Strecke im Main-Taunus-Kreis tot aufgefunden worden.