Für Profis und Einsteiger Herren-Laufschuhe im Test - Günstig-Modell erläuft sich den Sieg

Den Kopf frei kriegen und gleichzeitig der Gesundheit etwas Gutes tun - Millionen Deutsche gehen regelmäßig joggen. Für den ntv Produkt-Check testen wir fünf Laufschuhe für Herren unter 100 Euro und küren einen klaren Testsieger.
Wer regelmäßig laufen geht, weiß: Das richtige Equipment ist entscheidend, um die gewünschten Effekte auch wirklich zu erzielen. Passende Laufschuhe federn bei Unebenheiten ab, stützen das Fußgewölbe und vermitteln im besten Fall das Gefühl, über den Asphalt zu schweben. Aber muss die entsprechende Ausstattung zwangsläufig hochpreisig sein?
So testen wir die Herren-Laufschuhe
Fünf Modelle verschiedener Marken unter 100 Euro treten zum Test an. Die zentrale Frage: Welcher Laufschuh punktet in Sachen Komfort, Performance und Preis-Leistung? Mit jedem Paar joggen wir über flachen Asphalt, nehmen knackige Steigungen und laufen steile Waldwege hinab. Daneben achten wir darauf, wie die jeweiligen Schuhe bei Tempowechseln reagieren, die Dämpfung nehmen wir in engen Kurven, bei kurzen Sprints und bei Sprüngen von Bordsteinkanten und Parkbänken genauer ins Visier. Die Testkriterien im Überblick:
Passform und Komfort
Dämpfung
Stabilität und Halt
Gewicht
Atmungsaktivität
Fünf Laufschuhe für Herren im Test
Testsieger: ASICS Gel Excite 10 - bequem und vielseitig
Der Gel Excite 10 ist - wie alle anderen Modelle im Produkt-Check - ein sogenannter Neutralschuh und geeignet für Läufer, deren Füße beim Abrollen weder nach innen noch nach außen kippen. Bei uns sitzt der Schuh wie angegossen und fühlt sich ab dem ersten Schritt bequem an. Abstoß und Landung wirken federnd: Die Ferse setzt weich auf, das Fußgewölbe bleibt an Steigungen wie auch bergab stabil. In Kurven hält der Schuh die Spur, Sprünge von der Parkbank fängt die Gel-Dämpfung souverän ab.
Die Sprengung liegt bei zehn Millimetern - das bedeutet, dass die Ferse einen Zentimeter höher als der Vorfuß steht. Davon profitieren vor allem Fersenläufer, weil Wade und Achillessehne entlastet werden. Trotz Größe 46 bringt das Test-Paar lediglich 360 Gramm auf die Waage, das luftige Obermaterial hält die Füße angenehm kühl - ein Schuh, der sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Läufer eignet.
Fazit: Der ASICS Gel Excite 10 ist ein vielseitiger Allrounder fürs regelmäßige Training und für unterschiedliche Niveaustufen - leicht, gut gedämpft und extrem luftig.
KIPRUN Jogflow 190.1 - leicht, luftig, günstig
Mit 285 Gramm ist der Kiprun das leichteste und zugleich günstigste Modell im Laufschuh-Check. Das Obermaterial wirkt hier etwas dünner und weniger hochwertig als bei den übrigen Modellen. Überzeugend ist jedoch die Passform, die Polsterung liefert guten Komfort. In Sachen Stabilität schlägt sich der Schuh solide: Bergauf und bergab sitzt die Ferse sicher, das Fußgewölbe bleibt stabil, lediglich in engen Kurven geht etwas Seitenhalt verloren. Die Sprengung liegt bei vier Millimetern, die Ferse steht also kaum höher als der Vorfuß, was Sprunggelenk und Waden stärker beansprucht. Die Belüftung passt, die Füße überhitzen nicht. Für entspannte Strecken bis rund fünf Kilometer genügt der Kiprun locker und ist damit perfekt für Laufanfänger geeignet. Wer häufiger oder länger unterwegs ist, merkt allerdings schnell, dass die dünnere Dämpfung an ihre Grenzen stößt.
Fazit: Ein günstiger, federleichter Einstiegsschuh, der sich perfekt für entspannte Feierabend-Runden eignet.
Under Armour Charged Assert 10 - stabiler Trainingspartner
Der Charged Assert 10 schmiegt sich gleichmäßig an den Fuß und vermittelt sofort sicheren Halt. Ob lockeres Joggen, enge Kurven, kurze Sprints oder Abschnitte bergauf und bergab - die Ferse bleibt stabil, das Fußgewölbe solide gestützt. Die Dämpfung fühlt sich fester an als bei den anderen Modellen und passt zu Läufern, die kein weiches Polster mögen.
Mit einer Sprengung von zehn Millimetern eignet sich der Schuh vor allem für Fersenläufer. 340 Gramm machen ihn zum schwersten Exemplar im Test, dafür verspricht die dicke Gummisohle aber eine lange Lebensdauer. Die Belüftung reicht für normale Trainingsrunden aus, kommt im Praxis-Check aber bei stärkerer Beanspruchung an ihre Grenzen. Geeignet ist der Charged Assert 10 für kurze bis mittlere Distanzen und vor allem für Einsteiger.
Fazit: Ein robuster Schuh mit Stabilität und Haltbarkeit - weniger geeignet für Tempoläufe oder all jene, die eine weiche Dämpfung bevorzugen.
adidas Runfalcon 5 - guter Halt für kleines Geld
Der Runfalcon 5 bietet ordentlich Polsterung und fühlt sich bequem an. In den Testläufen reibt der höhere Schaft jedoch spürbar am Knöchel - ähnlich wie beim Nike Revolution 7. Ferse und Fußgewölbe bleiben hingegen stabil gestützt, auch in Kurven hält der Schuh zuverlässig die Spur. Mit 310 Gramm liegt dieses Modell in Sachen Gewicht im Mittelfeld.
Dem ein oder anderen Läufer könnte die Dämpfung bei diesem Modell etwas zu hart sein. Die Zehn-Millimeter-Sprengung richtet sich klar an Fersenläufer, die höhere Ferse erleichtert das Abrollen. Die Belüftung ist in Ordnung, könnte aber noch etwas ausgeprägter sein.
Fazit: Der adidas Runfalcon 5 ist ein günstiger Laufschuh für kurze, gemütliche Runden, aber keine Option für lange Distanzen oder hohes Tempo.
Nike Revolution 7 – solide und straff
Der Schuh sitzt im Test insgesamt bequem, doch nach ein paar Kilometern bekommt man den hohen Schaft am Knöchel zu spüren. Während der Testläufe zeigt der Revolution 7 solide Stabilität - bergauf, bergab, in Kurven. Der Mittelfuß bleibt fest umschlossen, an der Ferse wäre etwas mehr Halt wünschenswert.
Die Dämpfung fühlt sich eher straff als weich an, die Belüftung ist passabel und reicht für normale Einheiten aus. Mit einer Sprengung von zehn Millimetern kommt der Schuh vor allem Fersenläufern entgegen und entlastet Wade sowie Achillessehne. Mit einem Gewicht von 320 Gramm zählt der Nike Revolution 7 zu den schwereren Kandidaten im Testfeld.
Fazit: Ein solider Trainingsschuh für preisbewusste Fersenläufer - ideal für kurze bis mittlere Strecken, solange der hohe Schaft nicht drückt.
Worauf achten beim Laufschuh-Kauf?
Männerfüße sind meist breiter und robuster als Frauenfüße, was bei Passform, Dämpfung und Halt der entsprechenden Schuhe eine entscheidende Rolle spielt. Wer ein paar einfache Kaufregeln beachtet, läuft entspannter und bleibt verletzungsfrei.
Passform: Herrenmodelle fallen vorne breiter und an der Ferse geräumiger aus - der Schuh sollte eng umschließen, aber eine Daumenbreite Luft vor den Zehen lassen
Fersenhalt: Eine feste Kappe verhindert Rutschen. Wenn die Ferse hochgeht, darf nichts scheuern.
Dämpfung: Schwerere Männer sollten auf eine festere Dämpfung setzen, die nicht nachgibt. Bei weniger Gewicht darf's gerne etwas weicher sein.
Stabilität: Knickt der Fuß nach innen, hilft ein Modell mit stützender Mittelsohle - ein kurzer Laufband-Check im Fachgeschäft zeigt das sofort.
Sprengung: Fersenläufer fahren gut mit acht bis zwölf Millimeter Absatzhöhe, Mittelfußläufer können flacher laufen und entlasten damit die Knie.
Wechsel: Spätestens nach 600 bis 800 km ist die Dämpfung platt - dann sollte ein neues Paar her.
*Die Testredaktion rund um den "ntv Produkt-Check" ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.



