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Berlin & BrandenburgMusik hinter Gittern – Rap-Konzert in der Jugendstrafanstalt

11.12.2025, 04:02 Uhr
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Hinter Gefängnismauern brodelt Kreativität: Häftlinge aus dem Berliner Jugendknast geben beim "haftBARS"-Konzert Einblicke in ihre Welt. Was das Publikum erwartet.

Berlin (dpa/bb) - Von der Zelle auf die Bühne: Die HipHop-Crew "haftBARS" gibt ein Konzert hinter den Gittern der Jugendstrafanstalt Berlin. Zweimal im Jahr rappen Häftlinge dort vor externem Publikum über ihren Gefängnisalltag, wie die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz mitteilte. Heute um 17.30 Uhr ist es wieder so weit.

Seit 2005 wird in der Helmuth-Hübener-Schule des Jugendgefängnisses mehrmals pro Woche musikalisch mit den Inhaftierten gearbeitet. Sie schreiben gemeinsam mit Musikern, Journalisten und Lehrern Texte, produzieren eigene Songs und drehen Videos. Initiatoren der HipHop-Aktivitäten sind Schulleiterin Birgit Lang und Musikcoach Jörn Hedtke.

HipHop fernab von Gangster-Rap-Klischees

Aus den Knast-Rap-Projekten gingen den Angaben zufolge aktive Berliner Hip-Hop-Crews wie "GittaSpitta" hervor. Dort entstehe Musik auf hohem Niveau, fernab von gängigen Gangster-Rap-Klischees. "Rap ist für die Teilnehmer Ventil und Sprachrohr für Wünsche und Visionen zugleich", so die Senatsverwaltung.

Vergangenes Jahr entstand die Musikgruppe "haftBARS". Die Rap-Tracks stammen aus der Feder von vorherigen oder aktuellen Mitgliedern. Im Podcast Zweidrittel FM stellen die jungen Häftlinge regelmäßig die neusten Lieder vor, die das redaktionelle Programm ergänzen.

Da die Insassen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen stammen, sollen diese Potenziale im Rahmen der Projekte sichtbar gemacht werden. Teilnehmern werde damit ermöglicht, sich über diverse Kunstformen auszudrücken. "Wir schaffen dadurch Wege, ihre eigene Geschichte im Hier und Jetzt zu verankern und einem Publikum zu präsentieren", so die Initiatoren. Darüber eröffnen sich ihnen neue Horizonte und das Bewusstsein, selbst Handlungsoptionen für ihre "Messages" an die Außenwelt zu haben.

Quelle: dpa

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