Rheinland-Pfalz & SaarlandExperte rechnet mit spannendem Wahlkampf in Rheinland-Pfalz

Wer wird neuer Ministerpräsident? Schweitzer oder Schnieder? Das ist laut Experten die Frage, die Menschen im Wahlkampf vor allem umtreiben wird.
Trier/Mainz (dpa/lrs) - Rund 100 Tage vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz rechnet Politikwissenschaftler Uwe Jun mit einem spannenden Wahlkampf. Eine wichtige Rolle werde die Frage spielen, ob erneut Alexander Schweitzer (SPD) oder ob sein Herausforderer Gordon Schnieder (CDU) Ministerpräsident werde, sagte Jun der Deutschen Presse-Agentur in Trier. "Das macht das Ganze noch sehr interessant für die Wählerschaft."
Schweitzer liege nach den vorliegenden Daten zur Popularität derzeit deutlich vor Schnieder. "Schweitzer profitiert auch davon, dass es seinem Hauptkonkurrenten noch nicht gelungen ist, einen hohen Bekanntheitsgrad zu erreichen." Amtsinhaber Schweitzer sei aktuell "sehr präsent". Wer am Ende die Nase vorn haben werde, zeige sich im Laufe des Wahlkampfs.
Spannend werde der Wahlkampf auch, weil sich drei Parteien große Hoffnung machten, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden: FDP, Linke und die Freien Wähler. Die Linke könnte es aufgrund des Bundestrends schaffen, sagte Jun. "Die Chancen, dass die FDP in den Landtag einzieht, sind derzeit nicht hoch."
Keine Wechselstimmung erkennbar
Damit könnte es nicht zu einer Neuauflage der derzeitigen Ampelregierung aus SPD, CDU und Liberalen kommen. "Es ist nach aktuellen Daten eine wahrscheinliche Variante, dass nach der Landtagwahl CDU und SPD in gewisser Form zusammenarbeiten könnten", sagte Jun.
Derzeit sei "eine echte Wechselstimmung" in Rheinland-Pfalz nicht erkennbar. Es gebe zwar "eine gewisse Unzufriedenheit mit der Landesregierung, aber die Werte sind immer noch ganz okay für die Landesregierung". An den Daten ablesbar sei aber eindeutig, dass die AfD deutliche Zugewinne erreichen werde. "Nur AfD und Linke können derzeit mit Zugewinnen rechnen."
Die Zahl der unentschlossenen Wähler liege derzeit bei 20 bis 25 Prozent. Dabei gebe es keine großen Auffälligkeiten. "Die Zahlen bewegen sich in etwa so, wie wir es aus den letzten Jahren kennen", sagte der Experte. Am 22. März 2026 wird ein neuer Landtag in Rheinland-Pfalz gewählt.