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ThüringenVoigt offen für Renteneintritt nach Arbeitsjahren

11.12.2025, 04:01 Uhr
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Rente nach Arbeitsjahren statt nach Alter? Thüringens Ministerpräsident Voigt ist offen für eine solche Debatte. Seiner Erfahrung nach würden viele Akademiker gern länger arbeiten.

Erfurt (dpa/th) - Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt ist offen für einen Renteneintritt nach Arbeitsjahren statt nach Alter. "Ich habe vorher schon immer dafür geworben, das ist gerade auch etwas, was für uns im Osten Deutschlands wichtig ist, dass man auch auf die Arbeitsjahre achtet", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Der Vorschlag könne seiner Ansicht nach in einer Zukunftskommission über den Sozialstaat diskutiert werden.

Auch SPD offen, Arbeitgeber skeptisch

Zuvor hatte der Vorschlag des Wirtschaftsprofessors Jens Südekum für Diskussionen gesorgt, den Renteneintritt nicht mehr an das Alter, sondern an die Zahl von Beitragsjahren zu knüpfen. Sowohl Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf als auch CSU-Chef Markus Söder zeigten sich offen für die Idee. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände lehnte den Vorschlag hingegen ab.

Voigt betonte, dass im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ein festes Renteneintrittsalter verabredet sei. "Jetzt gibt es eine Sozialstaatskommission, die Vorschläge machen soll für die Zukunft. Da kann das sicher ein Diskussionspunkt sein." Er habe bereits in der CDU-Grundsatzkommission für einen Renteneintritt geworben, der sich auf die Arbeitsjahre bezieht. Nach seiner Erfahrung gebe es gerade unter Akademikern viele, die gern länger arbeiten würden. Es mache einen Unterschied, ob man mit 16 die Lehre beginnt oder erst mit 25 ins Berufsleben einsteigt.

Voigt setzt auch auf betriebliche und private Altersvorsorge

Der 48-jährige forderte, das Rentensystem zukunftsfest zu machen. "Wenn 127 Milliarden Euro des Bundeshaushaltes als Zuschuss in die Kassen fließen, scheint da eine Schieflage zu sein", sagte er. Die Renten dürften nicht nur auf einer staatlichen Säule beruhen, es gehe auch um die betriebliche und die private Altersvorsorge. "Im Kern muss es darum gehen, unser Rentensystem auf breitere Beine zu stellen."

Union und SPD hatten sich in einem Koalitionsausschuss darauf geeinigt, dass die angekündigte Rentenkommission für eine neue, grundlegende Reform unter anderem die Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rente prüfen soll. Auch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 hinaus soll geprüft werden.

Quelle: dpa

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