Rheinland-Pfalz & SaarlandEinziger Gas-Untertagespeicher in der Region zur Hälfte voll

Der einzige Gas-Untertagespeicher in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist derzeit zu 50 Prozent gefüllt. Der Betreiber erklärt, warum das so ist.
Frankenthal (dpa/lrs) - Der einzige Gas-Untertagespeicher in Rheinland-Pfalz und im Saarland im pfälzischen Frankenthal ist dem Betreiber zufolge derzeit zu 50 Prozent gefüllt. "Der Inhalt besteht zu 25 Prozent aus Kundenmengen sowie zu 25 Prozent aus Mengen, die gruppenintern eingelagert wurden, um Schäden durch dauerhaft niedrige Füllstände zu vermeiden", sagte Geschäftsführer Markus Bastian von Enovos Storage GmbH der Deutschen Presse-Agentur.
Als Ursache für die niedrige Auslastung der Speicher sieht er die geringe saisonale Preisdifferenz am Gasmarkt, die es für Händler unattraktiv mache, Gas im Sommer zu kaufen und für den Winter einzulagern. Die Preisdifferenz reiche nicht aus, die damit verbundenen Kosten zu decken.
Wäre der Speicher in Frankenthal über längere Zeit zu wenig gefüllt, könnte er wegen seiner komplexen geologischen Struktur dauerhaft Kapazität verlieren. Ein Teil der Kundeneinspeicherungen stammt Bastian zufolge aus einer Vermittlung über luxemburgische Partner. Diese hätten einen Gaskunden betreut, der ursprünglich Kapazitäten im europäischen Ausland buchen wollte.
Vergleichsweise niedriger Füllstand
"In Frankenthal war im Sommer zunächst rund ein Viertel der Kapazität von Kunden gebucht und befüllt worden", sagte Bastian. Um das technisch empfohlene Mindestniveau von 50 Prozent zu erreichen, wurden konzernintern zusätzlich Mengen eingelagert.
In Frankenthal können rund 88 Millionen Kubikmeter Erdgas im Boden gespeichert werden. Das Unternehmen übernimmt Kundengas und lagert es. Der Speicher umfasst zwei "Speicherhorizonte" in 700 Meter und 1.000 Meter Tiefe, mit einer Fläche von 2,5 Kilometer mal 1,0 Kilometer.
Wie aus Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, waren die deutschen Gasspeicher am 11. Dezember zu rund 64 Prozent gefüllt, nachdem der Füllstand zu Novemberbeginn mehr als 75 Prozent betragen hatte. Im Vorjahr waren dies nahezu 100 Prozent. Für die EU insgesamt wurde am 11. Dezember ein Füllstand von etwa 71 Prozent gemeldet.