Sachsen-AnhaltSchneller nach Berlin – Bahn nimmt Strecke Halle wieder auf

Pendler können aufatmen: Von Halle nach Berlin geht's ab Sonntag knapp eine Stunde schneller. Was sich noch für die Fahrgäste verbessert und was sich in Sachsen-Anhalt im Regionalverkehr ändert.
Berlin/Halle (dpa/sa) - Die Bahnverbindung zwischen Berlin und Halle ist nach fast drei Monaten Baustelle ab Sonntag wieder am Netz. Nach aktuellem Stand kann die Anhalter Bahn ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag wieder wie geplant befahren werden, wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilte.
Dadurch können Pendlerinnen und Pendler ab Sonntag wieder deutlich schneller zwischen Berlin und Halle hin- und herfahren. Auch zwischen Berlin und Leipzig verkürzt sich die Fahrzeit deutlich. Zudem halten dann wieder Fernzüge in Lutherstadt Wittenberg.
Auch der Verkehr zwischen Berlin und München wird sich durch das Ende der Bauarbeiten wieder verbessern. Die Anhalter Bahn ist Teil der Schnellfahrstrecke zwischen den beiden Metropolen.
Die Veränderungen im Überblick:
Zurzeit dauert eine Fahrt zwischen Berlin Hauptbahnhof und Halle (Saale) Hauptbahnhof mindestens zwei Stunden und zwei Minuten. Nach der Bauzeit sind für einige ICE-Verbindungen nur noch eine Stunde und sieben Minuten eingeplant.
Die Fahrt von Berlin Hauptbahnhof bis Leipzig Hauptbahnhof ist ab Sonntag planmäßig wieder in einer Stunde und 15 Minuten möglich. Zuletzt waren es mindestens rund zwei Stunden.
Ab Sonntag halten in Lutherstadt Wittenberg wieder Fernzüge. Von Berlin Hauptbahnhof bis Wittenberg brauchen die schnellen Züge planmäßig nur rund 40 Minuten.
Auswirkungen hat das Ende der Bauarbeiten auch bis Erfurt. Zuletzt brauchten die schnellsten ICE von Berlin Hauptbahnhof bis Erfurt Hauptbahnhof rund zweieinhalb Stunden - ab Sonntag sind es planmäßig nur noch etwas mehr als eineinhalb Stunden.
Die Bauarbeiten auf der Anhalter Bahn begannen am 24. September. Der Fernverkehr wird seitdem umgeleitet, was zu der längeren Fahrzeit führt. Im Nahverkehr wird ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten. Die Bahn erneuerte eigenen Angaben zufolge 60 Kilometer Gleise und zehn Weichen zwischen Berlin-Südkreuz und Jüterbog.
S-Bahn-Netz wird ausgebaut
Änderungen gibt es auch im Regionalverkehr in Sachsen-Anhalt. Das S-Bahn-Netz werde ausgebaut, teilte die Nahverkehrsgesellschaft (Nasa) mit. Es gebe künftig mehr Möglichkeiten für direkte Fahrten von Halle nach Leipzig sowie täglich zwei Fahrten je Stunde mit der S8 von Halle nach Bitterfeld sowie ein besseres Angebot wochentags zwischen Bitterfeld und Dessau-Roßlau.
"Seit den 2010er Jahren baut das Land die S-Bahn-Verbindungen kontinuierlich aus und verbessert die Angebote für die Fahrgäste. Nach der Lutherstadt Eisleben und Querfurt können wir nun die Verbindung Naumburg – Leipzig in das S-Bahn-Netz integrieren", sagte Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP).
Weitere Änderungen im Fahrplan sind unter anderem:
Das Angebot der RB33 ins nördliche Stadtgebiet Stendal beziehungsweise nach Osterburg wird ausgeweitet. Ab Mai 2026 gibt es am Wochenende ein stündliches Angebot Stendal – Wittenberge
Die Verbindung Halle – Kassel erhält einerseits stündliche Verbindungen, andererseits gibt es aber auch monatelange Sperrungen zur Ertüchtigung der Infrastruktur
Auf der Strecke Halle/Leipzig – Naumburg – Erfurt/Jena – Saalfeld gibt es baubedingte Angebotseinschränkungen (RE15, RE16) im Zeitraum Mitte März bis Anfang Juli 2026
Für Halle – Leipzig verkehrt baubedingt Schienenersatzverkehr auf der S3 zwischen Schkeuditz und Leipzig im Zeitraum Mitte Juli bis Anfang Oktober 2026.