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SachsenSprengungen von Geldautomaten nehmen in Sachsen wieder zu

19.12.2025, 04:01 Uhr
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(Foto: Stephan Fricke/NEWS5/dpa)

In diesem Jahr wurden in Sachsen wieder mehr Geldautomaten gesprengt. Oftmals gelangen die Täter nicht an das Bargeld. Die Folgen sind dennoch enorm.

Leipzig (dpa/sn) - Die Zahl der gesprengten Geldautomaten ist in Sachsen wieder angestiegen. Bis Anfang Dezember seien im Freistaat sieben Fälle registriert worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mit. In vier Fällen gelangten die Täter jedoch nicht an das Bargeld. Im kompletten Jahr 2024 ereigneten sich vier Sprengungen, 2018 waren es noch 17 Sprengungen. Angaben zur Höhe der gestohlenen Geldmenge wurden nicht gemacht.

Die teils hochprofessionellen Täter verursachen mit ihren Sprengungen aber nicht nur hohe wirtschaftliche Schäden. Immer wieder gefährden die Kriminellen auch Anwohner, unbeteiligte Dritte und die Einsatzkräfte vor Ort.

Heftige Detonation in Zwickau

Anfang August hatten mehrere Täter in der Nacht einen Sprengsatz in Zwickau an einem Geldautomaten gezündet. An die Geldkassette kamen sie nicht. Das Gebäude wurde laut Polizei bei der Detonation derart stark beschädigt, dass es gesperrt werden musste. Das Technische Hilfswerk musste das Gebäude statisch abstützen und sichern. Die Schadenshöhe wurde zunächst auf etwa 200.000 Euro geschätzt. Am Tatort waren zwei weitere Sprengsätze gefunden worden, die nicht ausgelöst hatten.

LKA zeigt Banken präventive Maßnahmen

Im Frühjahr 2024 hatte das LKA gemeinsam mit Banken den Kampf gegen Geldautomatensprengungen verstärkt. Dabei wurden präventive Maßnahmen aufgezeigt und eine Risikoanalyse der Standorte der Automaten erstellt. Im Vordergrund stand zudem die Verhinderung von Personenschäden. Experten raten außerdem zu speziellen Einfärbe- oder Klebesystemen. Dabei wird das unsachgemäß geöffnete Bargeld verklebt oder mit Farbe unbrauchbar gemacht.

Schaden an Automaten und Gebäude höher als Geldverlust

Bundesweit waren im Jahr 2024 nach Angaben des Bundeskriminalamtes 456 Angriffe auf Geldautomaten registriert worden, rund ein Viertel weniger als im Vorjahr. In 269 Fällen kam es tatsächlich zur Sprengung, gut 40 Prozent weniger als 2023.

"269 Sprengungen, 13 Millionen Euro Beute, bis zu 40 Millionen Euro Gesamtschaden – auch wenn das Ausmaß weiter hoch ist, zeigt der Rückgang: Prävention wirkt", sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. "Versicherer, Banken und Polizei arbeiten hier erfolgreich zusammen."

Quelle: dpa

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