Thüringen"Irgendwas mit Medien" - Uni-Serie mit Fremdschäm-Faktor
Wie "Stromberg" an der Hochschule: Eine neue Streaming-Serie lässt das Publikum vor allem Fremdschäm-Momente im Weimarer Uni-Alltag miterleben.
Weimar (dpa/th) - Eine neue Serie nimmt sich ab kommender Woche das Studentenleben in Weimar vor. "Irgendwas mit Medien" (Streaming-Start in der ARD-Mediathek 14. April) begleitet den Ersti Lennart (Mirko Muhshoff) und Langzeitstudent Simon (Jano Kaltenbach) durch ein mit Fremdschäm-Momenten gefülltes Semester. "Der ursprüngliche Grund war, dass wir Lust hatten, eine Mockumentary zu drehen", erklärt Darsteller Muhshoff (28) im Gespräch mit dpa. Eine "Mockumentary" nimmt das Genre der Dokumentation aufs Korn und parodiert deren Gepflogenheiten. Eine bekannte Serie nach diesem Prinzip ist etwa die Comedy "Stromberg".
"Und die Uni - besonders die Medien-Fachrichtung - ist die Lebenswelt, die wir am besten kennen. Wir wollten eine Antwort auf die Frage geben, die sich auch viele in unserem Umfeld stellten: Was macht ihr da eigentlich den ganzen Tag in den absurden Kursen?", sagt Muhshoff. Er und Kaltenbach (30) sind die Hauptdarsteller und haben selbst an der Bauhaus-Universität Weimar studiert. Sie entwickelten auch das Format und schrieben die Drehbücher. Zudem führten sie Regie bei der achtteiligen Serie der UFA Serial Drama im Auftrag des MDR und in Zusammenarbeit mit ARD Kultur.
Neben den Hauptdarstellern haben auch Gastschauspieler Auftritte, darunter etwa der bei Weimar wohnende Dominique Horwitz ("Stalingrad"). Gedreht wurde in Weimar an der Bauhaus-Uni. Die Hochschule habe zunächst Vorbehalte gehabt, sagt Muhshoff. Doch die habe man schnell ausräumen können. "Es geht ja um eine fiktionalisierte Uni und nicht tatsächlich um die Bauhaus-Uni." Vieles in der Serie sei überspitzt dargestellt. Letztlich spielten sogar einige der Uni-Dozenten in der Serie mit.
Obwohl für das Publikum so manche Fremdschäm-Szene nur schwer auszuhalten sei, sei während der Dreharbeiten kaum darüber gelacht worden, sagen Muhshoff und Kaltenbach. "Dadurch, dass wir das Buch und die Dialoge geschrieben haben, kannten wir alles in- und auswendig, dazu hatten wir alle Szenen geprobt. So viel Überraschendes, worüber wir lachen mussten, gab es da nicht mehr", so Kaltenbach. Dazu sei noch der Zeitdruck der Dreharbeiten gekommen. "Dabei weiß man: Okay, wenn ich jetzt lache, dann fehlt uns ein Take."