Für Neukunden Tagesgeldzinsen im Vergleich: Welche Angebote lohnen sich im Herbst 2025?
16.10.2025, 10:56 Uhr
Geld anlegen, das jederzeit verfügbar bleibt: Mit einem Tagesgeldkonto sind Sparer flexibel.
(Foto: istockphoto.com)
Laut einer Verivox-Analyse liegt der durchschnittliche Zinssatz für Tagesgeld derzeit bei 1,28 Prozent. Einige Banken locken jedoch mit deutlich höheren Konditionen – oft befristet und exklusiv für Neukunden.
Tagesgeldkonten bleiben eine einfache Möglichkeit, Geld kurzfristig und ohne feste Bindung anzulegen. Im Unterschied zum Festgeld kann das Guthaben flexibel abgerufen werden, während der Zinssatz für einen definierten Zeitraum stabil bleibt. Laut Verivox liegt der aktuelle Durchschnittszins deutscher Banken bei 1,28 Prozent – und damit leicht über dem Niveau der Vormonate. Einige Institute gehen jedoch über diesen Wert hinaus und bieten befristet höhere Zinsen, insbesondere für Neukunden. Vier aktuelle Aktionen stechen dabei besonders hervor.
BforBank: Tagesgeldkonto mit 3,5 Prozent p. a. für drei Monate
Das Bfor+ Tagesgeldkonto der BforBank bietet einen variablen Zinssatz, der für Neukunden in den ersten drei Monaten bei 3,5 Prozent p. a. (per annum / pro Jahr) brutto auf Einlagen bis 75.000 Euro liegt. Über diesen Zeitraum oder Betrag hinaus gilt der Standardzinssatz von aktuell einem Prozent. Die Zahlung der Erträge erfolgt brutto, die Bank führt also keine Kapitalertragsteuer ans Finanzamt ab. Das müssen Anleger über die Steuererklärung erledigen. Das Konto ist gebührenfrei, Ein- und Auszahlungen sind jederzeit möglich, und es gibt kein Einzahlungslimit. Ein Girokonto bei der BforBank ist Voraussetzung, da es als Referenzkonto dient.
- Gebührenfreies Tagesgeldkonto mit digitaler Kontoführung
- 3,5 Prozent p. a. brutto für 3 Monate
- Anlagebetrag von 1 Euro bis 75.000 Euro
- Französische Einlagensicherung (A+-Bonität) für bis zu 100.000 Euro
Wichtig: Die BforBank ist die 100-prozentige Online-Tochter der Crédit Agricole, einer der größten Bankengruppen Europas und hat ihren Sitz in Paris. Damit unterliegt sie der französischen Einlagensicherung. Diese deckt – wie in allen EU-Staaten vorgeschrieben – Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde ab. Frankreichs Bonität ist mit einem Rating von A+ eingestuft, also niedriger als beispielsweise die deutsche (AAA). Wer Wert auf maximale Sicherheit legt, sollte sein Geld bevorzugt in Ländern anlegen, die von mindestens zwei großen Ratingagenturen eine sehr gute Bewertung (AA oder Aa2 oder höher) erhalten.
Tagesgeld bei der Consorsbank: 3,1 Prozent p. a. für drei Monate
Auch die Consorsbank bietet derzeit ein Tagesgeldkonto mit 3,1 Prozent p. a. für Neukunden. Die Zinsgarantie gilt für drei Monate, danach sinkt der Zinssatz automatisch. Ideal für größere Einlagen: Den Zinssatz gewährt die Consorsbank auf Summen bis zu einer Million Euro.
- Gebührenfreies Tagesgeldkonto
- 3,1 Prozent p. a. für 3 Monate, vierteljährliche Gutschrift
- Anlagebetrag bis 1 Million Euro
- Einlagensicherung über den französischen Staat (A+-Bonität) für bis zu 100.000 Euro und den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken bis zu 3 Millionen Euro
Die Consorsbank gehört zur französischen BNP Paribas, deren Einlagen bis 100.000 Euro über den Staat Frankreich (Bonität: A+) geschützt sind. Zusätzlich ist die Consorsbank Mitglied des freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, der bei Privatkonten bis zu drei Millionen Euro absichern soll.
BBVA: Kostenloses Girokonto mit drei Prozent p. a. für sechs Monate
Das spanische Kreditinstitut BBVA setzt aktuell auf ein anderes Modell: Neukunden erhalten für sechs Monate drei Prozent Zinsen pro Jahr – allerdings auf einem Girokonto. Damit ist das Angebot flexibler nutzbar, da neben der Verzinsung auch alltägliche Zahlungsfunktionen zur Verfügung stehen. Die Zinsgarantie gilt für sechs Monate, ein vergleichsweise langer Zeitraum für eine Aktion dieser Art.
- Dauerhaft gebührenfreies Girokonto
- 3 Prozent p. a. für 6 Monate, monatliche Gutschrift
- Anlagebetrag bis 500.000 Euro
- Einlagensicherung über den spanischen Staat (A-Bonität) für bis zu 100.000 Euro
- 3 Prozent Cashback auf Einkäufe bis zu 350 Euro monatlich über die BBVA-Debitkarte im ersten halben Jahr
Bei der Sicherheit sollten Interessierte beachten, dass die BBVA ihren Sitz in Bilbao hat und damit der spanischen Einlagensicherung unterliegt. Diese deckt – wie in allen EU-Staaten vorgeschrieben – Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde ab. Allerdings ist Spaniens Bonität mit einem Rating von A niedriger eingestuft als die deutsche (AAA) und die französische (A+). Zwar existiert auch in Spanien ein Notfallfonds, in den Banken einzahlen, doch Finanztip weist darauf hin, dass die staatliche Unterstützung im Ernstfall nicht zwingend garantiert ist. Daher gilt: Wer Wert auf maximale Sicherheit legt, sollte sein Geld bevorzugt in Ländern anlegen, die von mindestens zwei großen Ratingagenturen eine sehr gute Bewertung (AA oder Aa2) erhalten.
Alternative aus Deutschland: VW Bank mit 2,5 Prozent Zinsen
Wem ein Tagesgeldkonto mit deutscher Einlagensicherung lieber ist, der findet bei der Volkswagen Bank ein interessantes Angebot: Das Geldhaus des Autobauers bietet Neukunden für sechs Monate einen Zinssatz von 2,5 Prozent p. a. auf Einlagen ohne Obergrenze. Danach gilt der variable Standardzinssatz von aktuell einem Prozent p. a. Die Kontoführung ist innerhalb des Online-Bankings kostenlos, Ein- und Auszahlungen sind jederzeit möglich, und die Zinsen werden monatlich gutgeschrieben.
- 2,5 Prozent p.a. für 6 Monate, monatliche Gutschrift
- Anlagebetrag ab 1 Euro, keine Obergrenze
- Gesetzliche deutsche Einlagensicherung bis 100.000 Euro
- Zusätzlich abgesichert über den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken
Die Volkswagen Bank hat ihren Sitz in Braunschweig und unterliegt der deutschen Einlagensicherung. Diese schützt Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde. Darüber hinaus ist die Bank Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, der bei Privatkunden deutlich höhere Einlagen absichern kann. Deutschland wird von den großen Ratingagenturen mit AAA bewertet, sodass das Risiko eines Ausfalls als sehr gering eingeschätzt wird.
Fazit: Diese Banken bieten derzeit gute Tagesgeldkonditionen
Tagesgeld bleibt auch nach den Leitzinssenkungen eine interessante Option für kurzfristige Anlagen. Besonders Neukunden können mit Sonderaktionen profitieren: BforBank und Consorsbank bieten für drei Monate Zinsen von bis zu 3,5 Prozent, während die BBVA und die VW Bank mit drei beziehungsweise 2,5 Prozent und einer längeren Zinsgarantie von sechs Monaten punktet. Wer sich für eines der Angebote entscheidet, sollte die Fristen im Blick behalten und rechtzeitig vergleichen, bevor der Aktionszins endet. Wichtig ist es auch, auf die Einlagensicherung zu achten.
Quelle: ntv.de