Die Sorge vor einer dritten Welle wächst, parallel ist der Druck auf die Politik groß, das Land wieder zu öffnen. Virologe Hendrik Streeck rät im ntv-Interview zu vorsichtigem Vorgehen. Gleichzeitig mahnt er, die Hausärzte in die Impfstrategie einzubeziehen. Mit Astrazeneca sei dies problemlos möglich.
Im Corona-Jahr 2020 müssen viele Veranstaltungen ausfallen. Manche, wie die Fußball-EM oder die Olympischen Spiele, werden auf 2021 verschoben. Für Virologen ist schwer abschätzbar, welche Folgen solche Großveranstaltungen haben, denn Forschungsdaten fehlen.
Der Virologe Streeck untersucht die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland bereits seit Beginn der Pandemie. Die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung hält er für richtig. Trotz der noch immer hohen Infektionszahlen hat er auch positive Botschaften und erklärt, wie er trotz Pandemie noch ein Buch schreiben konnte.
Sie sind eigentlich Einmalprodukte. Und doch ziehen viele Menschen OP-Masken mehrfach auf, bevor sie diese entsorgen. Das ist möglich, sagt ein Infektiologe. Aber nur, wenn man es richtig macht.
FFP2-Masken gelten als neuer Standard in der Corona-Bekämpfung. Virologe Hendrik Streeck erklärt, warum er von einer generellen Pflicht wenig hält und warum Deutschland insgesamt einen Plan B braucht.
Am Dienstag wollen die Spitzen von Bund und Ländern über eine Verlängerung und Verschärfung des geltenden Lockdowns beraten. Im Gespräch sind unter anderem Ausgangssperren. Ein Gremium um den Bonner Virologen Hendrik Streeck mahnt dabei eine neue Verhältnismäßigkeit an.
Um mehr Menschen gegen das Coronavirus zu impfen, fordern derzeit einige Wissenschaftler, die vorgeschriebene zweite Impfdosis später zu verabreichen als angesetzt. Die Europäische Arzneimittelagentur sieht derartige Überlegungen kritisch. Ein längerer Abstand hätte demnach Auswirkungen auf die Zulassung.
Es wäre eine "schwierige Entscheidung", sagt Virologe Streeck: Wenn jeder Patient zunächst nur eine statt der vorgesehenen zwei Impfdosen erhielte, könnten mehr Menschen schneller geimpft werden. In anderen Ländern wird dies schon diskutiert. Denn nicht nur in Deutschland ist der Impfstoff knapp.
Wer derzeit als Virologe arbeitet, hat es nicht leicht. Denn bei Äußerungen zur Corona-Lage hört ganz Deutschland genau hin. Der Virologe Hendrik Streeck kämpft seit Pandemie-Beginn mit Anfeindungen. Ein eigens gegen ihn gerichteter Hashtag bei Twitter habe nun aber eine neue Qualität des Hasses erreicht.
Auch wenn der Fokus der Berichterstattung weltweit auf die Corona-Pandemie gerichtet ist, dürfen andere Erkrankungen nicht aus dem Blick geraten. Es könnte zahlreiche Todesopfer durch HIV-Infektionen geben, warnt Virologe Streeck am Welt-Aids-Tag.
Hendrik Streecks Heinsberg-Studie verursacht erneut mächtig Wirbel. Denn Kritikern zufolge erfasst auch die jüngste Veröffentlichung der Arbeit nicht alle relevanten Todesfälle. In Wahrheit sei die Sterblichkeit etwa doppelt so hoch wie in der Forschungsarbeit angegeben.
Der beschlossene Teil-Lockdown ist bei vielen umstritten und wird hart diskutiert. Virologe Drosten sieht seine Aufgabe als Forscher darin, Fakten zur Corona-Lage richtig einzuordnen. Doch oftmals wirkt es so, als wären selbst Wissenschaftler hinsichtlich des Umgangs mit der Pandemie in zwei Lager gespalten.
Bund und Länder ringen erneut um Schritte im Kampf gegen Corona. Kurz vor dem Treffen fordern Ärzte nun einen Strategieschwenk. Sie plädieren für ein bundeseinheitliches Ampelsystem zur Bewertung der Lage sowie mehr Schutz für Risikogruppen. Zudem müsse die Kommunikation klarer werden, um den Rückhalt nicht zu verlieren.
Seit Monaten arbeitet Hendrik Streeck an der Erforschung des Coronavirus - und steht damit im Fokus der Öffentlichkeit. Im Interview erklärt der Virologe, wie ihn die Pandemie persönlich geprägt hat.
Christian Drosten war die nationale Leitfigur der ersten Corona-Welle. Nun wächst ein anderer in die Hauptrolle des Orientierungs-Virologen. Das hat Gründe. Von Wolfram Weimer
Trotz rasant steigender Infektionszahlen sagt Hendrik Streeck bei "Maischberger", angesichts anderer Schäden finde er es müßig, nur über Todesfälle zu reden. Die Aufregung über diesen Satz ist groß, doch der Bonner Virologe hat dies so eigentlich nicht sagen wollen.