Politik

Keine teuren Produkte für ÄltereBundesregierung hält nichts von Streecks Medikamenten-Vorschlag

14.11.2025, 15:38 Uhr
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Sollten ältere Menschen keine teuren Medikamente mehr bekommen? Hendrik Streeck findet schon. (Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Der Drogenbeauftragte Hendrik Streeck stellt unter anderem Krebstherapien für über 100-Jährige infrage. Auf seinen Vorschlag hin gibt es viel Kritik, auch die Bundesregierung hält nichts davon. Sie rügt den Virologen zudem für seinen Vorstoß.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag ihres Drogenbeauftragten zurückgewiesen, alten Menschen unter Umständen bestimmte teure Medikamente nicht mehr zu verabreichen. "Im Ministerium wird diese Zielrichtung nicht verfolgt," sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf Nachfrage.

Der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer sagte zu dem Vorstoß des CDU-Gesundheitspolitikers Hendrik Streeck, dass es legitim sei, Vorschläge zu machen, man sich aber auch der Verantwortung des eigenen Amtes bewusst sein müsse. Es sei klar, "dass das nicht unsere Haltung ist als Bundesregierung und dort auch im Gesundheitsministerium nicht verfolgt wird", betonte er. "Es ist sicherlich ratsam, die Dinge zunächst vernünftig vorzubereiten, anstatt eine öffentliche Diskussion, die wir hier dann jetzt auch beenden konnten, dazu zu führen", fügte Meyer hinzu.

Der Drogenbeauftragte der Regierung hatte in einer Talkshow mit Blick auf ethische und finanzielle Abwägungen im Gesundheitssystem gesagt, dass es klarere und verbindliche Leitlinien brauche, ob Medikamente in bestimmten Lebensphasen noch genutzt werden sollten. Als Beispiel verwies er auf eine Krebstherapie bei 100-Jährigen.

Zuvor hatte es bereits viel Kritik an Streeck gegeben. "Ein älterer Mensch hat genau denselben Anspruch auf eine gute medizinische Versorgung wie ein junger", schrieb FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf X. "Solche Gedankenspiele von einem CDU-Gesundheitspolitiker sind nur noch beschämend", sagte Linksfraktionschef Sören Pellmann der "Rheinischen Post".

Quelle: ntv.de, rog/rts

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