Mario Draghi

Am Rande der IWF-Tagung spricht sich EZB-Chef Draghi mit seinem derzeit schärfsten Kritiker aus: dem deutschen Finanzminister. Auch Bundesbankpräsident Weidmann ist vor Ort und hält Schäuble ein "Grundsatzreferat".

Nach zuletzt kräftigem Zugewinn wird der Dax in dieser Woche wohl kleinere Brötchen backen. Der schwache Jahresauftakt der Firmen dürfte die Aktienmärkte wieder ausbremsen. Zudem schauen die Börsianer auf die EZB.

Mario Draghi versucht, uns den Allerwertesten zu retten. Währenddessen treten dem EZB-Chef vor allem deutsche Politiker in denselben. Das ist - gelinde gesagt - kein guter Stil. Ein Kommentar von Jan Gänger

Deutsche Politiker schimpfen auf EZB-Chef Mario Draghi, Finanzminister Wolfgang Schäuble bringt ihn sogar mit den Wahlerfolgen der AfD in Zusammenhang. Nun bekommt der Italiener Unterstützung von unerwarteter Seite.

Die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen sind in die Nähe des Rekordtiefs gesunken. Schon bald dürften die hiesigen Renditen den japanischen in den Negativbereich folgen. Das ist mehr als nur ein konjunkturelles Warnsignal. Von Benjamin Feingold

Die Kritik an der Niedrigzinspolitik der EZB wird schärfer. Das Finanzministerium denkt angeblich über rechtliche Schritte nach, sollte die Zentralbank Geldgeschenke für die Bürger erwägen. Auch die CSU fordert einen Richtungswechsel bei der Geldpolitik.

• Neue Blasen am Finanzmarkt? Nobelpreisträger Shiller ist "besorgt"

Steht der 500-Euro-Schein wirklich vor dem Aus? Die Bargeld-Pläne aus dem Inneren der Europäischen Zentralbank lösen massive Bedenken aus. Einem Zeitungsbericht zufolge dürfte der Schritt Kosten in dreistelliger Millionenhöhe nach sich ziehen.

EZB-Chef Draghi ist ein Verfechter der lockeren Geldpolitik. Daran wird sich auch nichts ändern, denn der Italiener erwartet auch für 2016 mit Unwägbarkeiten. Laut EZB-Chefvolkswirt Praet kann die Notenbank weiter bei ökonomischem Gegenwind eingreifen.

Ewald Nowotny wird ungeduldig: Seit Monaten bemüht sich die EZB mit teils umstrittenen Methoden darum, die Eurozone vor der Deflation zu bewahren. Die Preise fallen trotzdem. Jetzt sieht der Währungshüter aus Wien die Regierungen am Zug.

Die einen halten es für Irrsinn, die anderen für ein interessantes Konzept: Die Europäische Zentralbank verschenkt Geld, um die Wirtschaft anzukurbeln. EZB-Direktor Coeuré steht der Idee skeptisch gegenüber. Von Jan Gänger