Peugeot Citroën

Europas Automarkt sackte vergangenes Jahr auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Doch jetzt wendet sich das Blatt. Viele Autobauer verdienen pro verkauftem Fahrzeug wieder richtig Geld. Ganz vorne fahren hier Toyota und Porsche mit.

Ein Auto, das nur mit Luft fährt? Da werden Erinnerungen an die großen Töne der Firma MDI aus Frankreich wach, die seit 1995 regelmäßig ein Druckluftauto für den Markt ankündigt. Bis heute gibt es diesen Wagen nicht. Nun fährt ein neuer Peugeot-Citroën vor. Von Holger Preiss

Renault macht weiter satte Gewinne. Während die Konkurrenz von Peugeot und Citroën Rekordverluste einfährt, meldet Renault zwar ebenfalls einen Umsatz- und Gewinnrückgang - unterm Strich bleibt dennoch ein Milliardengewinn übrig.

Die massiven Absatzeinbrüche auf dem europäischen Automarkt hinterlassen deutliche Spuren in der Bilanz von PSA Peugeot Citroën. Der französische Autobauer verbucht einen Rekordverlust von fünf Milliarden Euro. Peugeot-Chef Varin setzt nun auf eine "Reorganisation" der Produktionsstätten. Übersetzt bedeutet das: Ein Werk wird geschlossen, Tausende Arbeitsplätze gehen verloren.

Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën hat ein sehr schwieriges Jahr hinter sich. Der Konzern verkauft im Vergleich zu 2011 fast ein Fünftel weniger Fahrzeuge. Einen massiven Einbruch gibt vor allem in Südeuropa und auf dem Heimatmarkt.

• Politischer Druck aus Paris Peugeot soll Opel kaufen

Schenkt man einem Medienbericht Glauben, dann könnte Opel bald zum französischen Autobauer PSA Peugeot-Citroën gehören. Angeblich will die französische Regierung, dass ein solcher Schritt vollzogen wird. Fraglich ist allerdings die Finanzierung, denn PSA verbrennt derzeit viel Geld.

• Kampf den Kosten Opel und Peugeot kooperieren

Lange Gesichter bei PSA Peugeot Citroën und Renault: Die französischen Autobauer werden in diesem Jahr die niedrigste Zahl an Neuanmeldungen seit 1997 verzeichnen.

• Europa-Schwäche nicht kompensierbar Renault-Umsatz bricht ein

Bei Opel ringen Manager und Gewerkschafter um die Zukunft des traditionsreichen Autobauers. Die IG Metall will eine längere Sicherung der Standorte erreichen. Der Mutterkonzern aus den USA arbeitet unterdessen angeblich auf eine Zwangshochzeit hin: Opel soll enger an Peugeot und Citroën heranrücken.

PSA Peugeot Citroën kommt und einen Abbau von 8000 Stellen nicht herum. Der von der Regierung in Paris angeheuerte Experte Sartorius kommt auch zu keinem anderen Ergebnis. Er verweist allerdings auf schwere Fehler des Managements. So habe der Autobauer die Globalisierung verschlafen.

Peugeot geht es ebenso wenig gut wie Konzernschwester Citroën. Deshalb ist es aus Sicht des Herstellers besonders wichtig, dass der neue Peugeot 208 die Kunden wieder für die französische Marke begeistert. Ob er das Zeug dazu hat, klärte der Praxistest. Von Axel F. Busse