Streiks

Ein langer Streik verhagelt Ford die Quartalsbilanz. Auch mit seiner Elektrosparte fährt der US-Autoriese weiterhin Verluste ein. Die Anleger können sich allerdings über eine Zusatzdividende freuen.

Patientinnen und Patienten müssen am Donnerstag besonders viel Geduld mitbringen: Das Personal in den Arztpraxen streikt bundesweit. Dabei kann es laut dem aufrufenden Verband der medizinischen Fachberufe zu Verzögerungen oder sogar temporären Praxisschließungen kommen.

Nach mehreren Streiks erzielen die Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn-Konkurrent Transdev einen Tarifabschluss. Dieser beinhaltet eine Inflationsprämie und kürzere Arbeitszeiten. GDL-Chef Weselsky sieht in der Einigung ein positives Zeichen.

27 Stunden lang wird bei der Lufthansa ab Mittwoch gestreikt, Zehntausende Menschen müssen deswegen ihre Pläne ändern. Die Airline rät, bei annullierten Flügen gar nicht erst zu den Flughäfen zu kommen. Die Gewerkschaft Verdi verteidigt die Arbeitsniederlegungen.

Die Fronten sind verhärtet: Das Bodenpersonal von Lufthansa legt ganztägig die Arbeit nieder, das Unternehmen kritisiert dies als unverhältnismäßig. Lufthansa-Gesellschaften mit insgesamt 25.000 Beschäftigten werden den ganzen Mittwoch bestreikt. Hunderte Flüge werden gestrichen.

Verdi ruft das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem Warnstreik auf. Betroffen sind die Standorte Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Hunderttausende Passagiere würden die Auswirkungen spüren, so die Lufthansa. Aktuell befinden sich zudem noch einige Piloten im Streik.

• Video Verdi zu Lufthansa-Streik: "Beschäftigte können sich nicht mehr leisten zu warten"

Die Beschäftigten der Lufthansa-Tochter "Discover Airlines" kämpfen für einen Tarifvertrag. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, legen die Mitarbeiter erneut ihre Arbeit nieder. Diesmal soll der Streik zwei Tage dauern.

Mit Fachkräftemangel und fehlendem Nachwuchs haben viele Branchen zu kämpfen. Im Nahverkehr ist das Problem aber besonders gravierend. Der Anteil von Arbeitnehmern unter 35 Jahren ist nur halb so groß wie im Schnitt aller Berufe. Es dominieren Angestellte ab 55.

Bereits der Verdi-Streik erschwert die Fahrt vieler Pendler. Auf der Bahnstrecke Köln-Frankfurt kommt eine außerplanmäßige Streckensperrung hinzu. Die Bahn muss Züge umleiten, andere fallen ganz aus. Grund sind mutwillig herbeigeführte Schäden an der Stromleitung.

In mehr als 80 Städten fahren am Freitag keine Busse, Straßen- und U-Bahnen. Die Gewerkschaft Verdi setzt bei ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr auf ein nicht selbstverständliches Bündnis mit Fridays for Future. Die Klimabewegung sucht ihrerseits eine neue Nähe zu Arbeitnehmern. Von Sebastian Huld