Nahost-KriegÄgypten: Israel behindert "systematisch" Hilfen für Gazastreifen

Ägypten hat Israel die "systematische" Behinderung von Hilfslieferungen für den Gazastreifen vorgeworfen. Ägypten unternehme alles, um Lieferungen über den Grenzübergang Rafah zu ermöglichen, sagte Außenminister Samih Schukri während eines Besuchs in China.
"Aber Israels Politik, die Einfuhr von Hilfen zu behindern, ist systematisch", sagte Schukri seinem Sprecher zufolge. Israel wolle Palästinenser dazu "drängen", den Gazastreifen während der "laufenden Bombardements und Besatzung zu verlassen", argumentierte er demnach.
Die Hamas hatte im Gazastreifen 2007 gewaltsam die Kontrolle an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die Ägypten mitträgt. Beide Länder begründen die Abriegelung mit Sicherheitsinteressen. Die Öffnung des einzigen nicht-israelischen Grenzübergangs Rafah nach Ägypten wird streng reguliert. Nach Beginn des Gaza-Kriegs kamen über Rafah etwa zwei Wochen lang gar keine Hilfsgüter in das Gebiet.
Israel besteht auf einer Kontrolle der Hilfslieferungen, um auszuschließen, dass mit den Lastern Waffen oder Nachschub für die islamistische Hamas eingeschmuggelt werden.
Nach Zählung des UN-Nothilfebüros OCHA kamen im Lauf der vergangenen vier Wochen etwa 1200 Lastwagen mit Hilfslieferungen über Rafah in den Gazastreifen. Am Montag fuhren nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds zudem zwei weitere Tankwagen ein mit 60 000 Litern Diesel.