Die Bevölkerung in Japan ist das 14. Jahr in Folge geschrumpft. Die Bevölkerungszahl sank innerhalb eines Jahres um 550.000 auf 123,8 Millionen Menschen im vergangenen Oktober, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Die japanische Geburtenrate gehört zu den niedrigsten der Welt.

Ohne Berücksichtigung von Ausländern ist der Rückgang mit fast 900.000 Menschen noch stärker. Nach Angaben des japanischen Innenministeriums ist dies der stärkste Rückgang, der seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1950 verzeichnet wurde.

Die Geburtenrate sinke weiter, da viele Menschen, die eigentlich Kinder haben wollten, "diesem Wunsch nicht nachgehen" könnten, sagte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi bei einer Pressekonferenz. Viele junge Menschen in Japan verschieben die Familienplanung aus einer Reihe von Gründen, die von unsicheren Arbeitsverhältnissen bis zu sich verändernden sozialen Werten reichen.

Die japanische Regierung versucht nach Angaben Hayashis, die Löhne für junge Menschen anzuheben und Unterstützung bei der Kinderbetreuung anzubieten. Die Regierung wolle "umfassende Maßnahmen" vorantreiben, "um eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle, die Kinder haben wollen, auch welche haben können und sie mit ruhigem Gewissen großziehen", sagte Hayashi.

Unternehmen in Japan versuchen aufgrund von fehlendem Personal, Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben. Die japanische Regierung verfolgt trotz der Suche nach jungen ausländischen Arbeitskräften eine strenge Migrationspolitik und lässt sie nur vorübergehend ins Land.