"Wir brauchen einen Neustart" Deutsche Bahn soll weniger zentral geleitet werden – Stellenabbau erwartet
23.10.2025, 10:09 Uhr
Eine Bombenentschärfung in Rastatt hat Auswirkungen auf die wichtige Rheintalbahnstrecke (Symbolbild)
Die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla will den krisengeplagten Konzern vom Kopf auf die Füße stellen. "Wir brauchen einen Neustart", sagte sie am Donnerstag in Berlin zu Journalisten. 2026 werde das Jahr des Umbaus. Anfang Dezember will sie dazu ein detailliertes Konzept vorstellen, das auch einen größeren Stellenabbau beinhalten dürfte.
Palla sagte, der Konzern solle nicht mehr so stark zentral gesteuert werden. Stattdessen solle es vor Ort und damit näher am Kunden mehr Verantwortung und Entscheidungen geben in den drei Geschäftsfeldern Fernverkehr, Regionalverkehr und der Frachtsparte. Ab Januar werde es dann an die Umsetzung gehen. "Das geht eben nicht von heute auf morgen." Der Konzern sei ein großer Tanker, trotzdem müsse Tempo gemacht werden.
In der Konzernleitung werden in signifikanter Größenordnung Stellen wegfallen, wie Palla ergänzte. "Das geht nicht anders." Zahlen wollte sie noch nicht nennen. Es würden aber viele Funktionen auf Konzernebene entfallen.
Palla, die seit Anfang Oktober auf dem Posten ist, krempelt bereits den Vorstand der Bahn kräftig um. Insidern zufolge gibt es eine Vorentscheidung zur Ablösung der Cargo-Chefin Sigrid Nikutta. Den Angaben zufolge wird der Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am 30. Oktober zwei Positionen im Führungsgremium nach Pallas Vorstellungen besetzen. So soll die frühere Hornbach-Managerin Karin Dohm Finanzvorständin im Bahn-Konzern werden. Außerdem soll der bisherige Regio-Manager Harmen van Zijderveld den Regionalverkehr im Vorstand vertreten. Diesen Posten hatte bisher Palla selbst inne.
Quelle: ntv.de, rts