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WHOKrebsforschungsagentur will Süßstoff Aspartam als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen

29.06.2023, 10:36 Uhr
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(Foto: picture alliance / Westend61)

Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO will Insidern zufolge den Süßstoff Aspartam als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen. Die Entscheidung, die Anfang dieses Monats nach einer Sitzung externer Experten der Gruppe getroffen wurde, solle im Juli bekanntgegeben werden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen.

Dabei wird nicht berücksichtigt, wie viel von einem Produkt ein Mensch gefahrlos zu sich nehmen kann. Die Ratschläge für Einzelpersonen stammen von einem separaten WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe, dem JECFA, sowie von den nationalen Regulierungsbehörden. Auch der JECFA prüft die Verwendung von Aspartam und will seine Ergebnisse am 14. Juli, am Tag der Veröffentlichung der IARC-Einschätzung, bekannt geben.

Das kalorienarme Süßungsmittel Aspartam ist in Europa für die Verwendung als Tafelsüßstoff und als Lebensmittelzusatzstoff in Nahrungsmitteln zugelassen – etwa in Getränken, Desserts, Süßwaren, Milchprodukten, Kaugummi, kalorienreduzierten Produkten und Erzeugnissen zur Gewichtskontrolle. Das Süßungsmittel wird seit Jahrzehnten umfassend untersucht. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA gilt Aspartam aufgrund eingehender Sicherheitsbewertungen als unbedenklich für den menschlichen Verzehr.

Im vergangenen Jahr zeigte eine französische Studie mit 100.000 Erwachsenen, dass Menschen, die größere Mengen an künstlichen Süßstoffen - einschließlich Aspartam - konsumierten, ein leicht erhöhtes Krebsrisiko hatten. Sie folgte auf eine Studie des Ramazzini-Instituts in Italien aus den frühen 2000er Jahren, in der berichtet wurde, dass einige Krebsarten bei Mäusen und Ratten mit Aspartam in Verbindung gebracht wurden. Die erste Studie konnte jedoch nicht nachweisen, dass Aspartam das erhöhte Krebsrisiko verursacht, und die Methodik der zweiten Studie wurde in Frage gestellt, auch von der EFSA, die die Studie bewertet hat. Die IARC erklärte, sie habe bei ihrer Überprüfung im Juni 1300 Studien bewertet.

Quelle: ntv.de, rts