Wirtschaft

Beim 5G-Ausbau behindert? 1&1 legt Beschwerde gegen Vodafone ein

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Bereits 2021 hatten 1&1 eine Mitnutzung der 3.800 Antennenstandorte von Vantage Towers vereinbart - bislang nutzt der Mobilfunkanbieter nur fünf davon.

Bereits 2021 hatten 1&1 eine Mitnutzung der 3.800 Antennenstandorte von Vantage Towers vereinbart - bislang nutzt der Mobilfunkanbieter nur fünf davon.

(Foto: IMAGO/BildFunkMV)

1&1 setzt alles daran, sein neues 5G-Netz schnellstmöglich zu bauen. Helfen soll dabei die Vodafone-Tochter Vantage Towers, das jedoch seine Ausbauziele deutlich verfehlt. 1&1 fühlt sich vom Konkurrenten bewusst benachteiligt - und legt Beschwerde ein.

Der Mobilfunkanbieter 1&1 wirft Vodafone vor, ihn beim Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes zu behindern, und schaltet die Kartellbehörden ein. Die Tochter 1&1 Mobilfunk GmbH werde am Freitag beim Bundeskartellamt eine Beschwerde einreichen, teilte der SDAX-Konzern mit. Durch Verzögerungen bei der Bereitstellung von Antennenstandorten durch die Vodafone-Tochter Vantage Towers könne der Netzstart geringfügig verzögern.

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Die Vantage Towers AG ist der Mitteilung zufolge der mit weitem Abstand wichtigste Ausbaupartner von 1&1. Im Jahr 2021 sei mit Vantage Towers die Mitnutzung von 3.800 bereits vorhandenen Antennenstandorten für das neue 1&1-Netz vereinbart und Ausbauziele für das 2022 definiert worden, die Vantage Towers nahezu vollständig verfehlt habe. Zum Jahresende habe 1&1 insgesamt nur über fünf 5G-Antennenstandorte verfügt, teilweise von Vantage Towers bereitgestellt. Im Gegensatz dazu habe Vodafone Ende 2022 über 1.600 5G-Antennenstandorte auf Basis der Infrastruktur von Vantage Towers verfügt. Vodafone kontrolliert mehr als 81 Prozent des Funkmasten-Betreibers.

Ende 2022 habe Vantage Towers einen neuen Rollout-Plan vorgestellt, so 1&1 weiter. Doch am Donnerstag sei 1&1 informiert worden, dass es erneut zu Verzögerungen kommen werde und auch der neue Rollout-Plan nicht eingehalten werde.

"Insbesondere sollen die in den ersten Quartalen 2023 geplanten Ausbauziele deutlich verfehlt werden", teilte 1&1 mit. "Ein Ende der von Vodafone bei Vantage Towers erwirkten Bevorzugung der Ausbauaktivitäten für Vodafone auf Kosten des 1&1-Netzaufbaus scheint somit weiterhin nicht absehbar."

1&1 setze alles daran, sein neues Mobilfunknetz schnellstmöglich zu bauen. Die neuerliche Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten könne Auswirkungen auf den im dritten Quartal 2023 geplanten Start von mobilen Diensten im 1&1 Netz haben, weil die dafür notwendigen technischen Zertifizierungsprozesse teilweise eine gewisse Mindestanzahl an Antennenstandorten voraussetzen. 1&1 überprüft den Zeitplan des weiteren Netzausbaus. Ein gegebenenfalls geringfügig verzögerter Netzstart hätte keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen.

Quelle: ntv.de, mba/DJ

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