Produktion soll wieder beginnen 20 Investoren wollen bei insolventer KTM einsteigen
24.01.2025, 15:19 Uhr Artikel anhören
Derzeit steht das KTM-Werk still. Ab 17. März sollen wieder Motorräder gebaut werden.
(Foto: PR/KTM AG)
Die Insolvenz des Motorradherstellers KTM schlägt hohe Wellen. Dieses Mal jedoch positiver Art: Die Firma kann wohl gerettet werden. Verwalter Vogl hat mehrere mögliche Investoren gefunden und legt jetzt den Plan für die nächsten Wochen vor.
Es gibt Hoffnung im Fall der Insolvenz des österreichischen Motorradbauers KTM. Am heutigen Freitag fand die erste Prüfungstagsatzung der Aktiengesellschaft am Landesgericht Ried statt, bei der eine weitere Hürde genommen wurde. Wie Medien in Österreich übereinstimmend berichten, darf das Unternehmen sich weiter in Eigenverwaltung sanieren. Man sei auf einem guten Weg, sagte Insolvenzverwalter Peter Vogl.
Seinen Angaben nach liegen bisher Forderungen von 1200 Gläubigern vor. Diese haben ein Volumen von rund 2,2 Milliarden Euro. Ergänzend dazu summieren sich 12,7 Millionen Euro an ausstehenden Gehaltszahlungen. Vogl kündigte an, dass sich Konzernchef Stefan Pierer zurückziehen werde - sowohl bei KTM als auch bei der Muttergesellschaft Pierer Mobility. Er soll nur noch einer der Geschäftsführer sein. Der bisherige CEO Gottfried Neumeister rückt bei beiden Firmen in die operative Führung vor.
20 Investoren seien an einem Einstieg bei KTM interessiert, sagte Vogl zudem der Nachrichtenagentur APA. Mehrere von ihnen sollen bereits konkrete Angebote vorgelegt haben, über die der Insolvenzverwalter allerdings nicht sprechen könne. "Der Investorenprozess ist aus rechtlichen, aber auch vertraglichen Gründen streng vertraulich", so Vogl vor der Prüfungstagsatzung zu den Medien.
Der Insolvenzverwaltung gibt sich ganz hoffnungsvoll: "Es gilt aber als wahrscheinlich, wahrscheinlicher, als es noch im Dezember war, dass ein Investor die Zukunft von KTM absichert."
KTM will ab März wieder Motorräder bauen
Dank der Finanzspritze soll es möglich werden, eine Sanierungsquote von etwa 30 Prozent zu erreichen. Die Forderungen sollen innerhalb von zwei Jahren beglichen werden. Erst in einem Monat stimmen die Gläubiger allerdings über dieses ambitionierte Ziel ab. Sollten sie Zweifel an dem Plan haben und ihr Veto einlegen, steht die Sanierung auf der Kippe.
Derzeit steht das Werk in Mattighofen zwar still, doch ab 17. März sollen wieder Motorräder gebaut werden, wenn es nach KTM geht. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 2000 Mitarbeiter. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags waren es noch 2500 gewesen. Als Gründe für die Pleite wurden eine insgesamt rückläufige Nachfrage, hohe Lagerbestände und ein steigender Fremdkapitalbedarf genannt.
Quelle: ntv.de, mpa