Keine Kündigungen Airbus streicht mehr als 2000 Stellen
05.12.2024, 17:04 Uhr Artikel anhören
Der A400M und der Eurofighter gehören zu der Rüstungssparte bei Airbus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Flugzeugbauer Airbus und die Gewerkschaften haben den Umfang der geplanten Stellenstreichungen beim europäischen Gemeinschaftskonzern um gut ein Fünftel eingedämmt. Auf Deutschland entfällt dennoch gut ein Drittel des Jobabbaus.
Bei Airbus fällt der Stellenabbau in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte kleiner aus als befürchtet. Nach der Vorstellung des Umbauprogramms im Gesamtbetriebsrat sagte dessen Vorsitzender Thomas Pretzl , in Deutschland seien 689 Arbeitsplätze betroffen, in Großbritannien, Frankreich und Spanien zusammen weitere 1354. "Wir konnten bereits vor Beginn der Verhandlungen betriebsbedingte Kündigungen ausschließen", sagte Pretzl.
Im Oktober hatte Airbus bis Mitte 2026 den Abbau von insgesamt bis zu 2500 Stellen in der Sparte angekündigt, nun spricht das Unternehmen von insgesamt 2043 Stellen, vor allem in der Verwaltung und im Raumfahrtbereich. In Deutschland sind laut Betriebsrat die Standorte Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee, Manching bei Ingolstadt, Bremen sowie Backnang und Ulm in Württemberg betroffen.
Einige Standorte treffe es hart, sagte Pretzl. Wegen der laufenden Verhandlungen zwischen Unternehmen und Arbeitnehmerseite können sich konkrete Zahlen aber noch ändern. Er forderte die Bundes- und Landespolitik auf, "sich entsprechend für die Arbeitsplätze, Standorte und Technologien zu positionieren".
Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt in Europa rund 35.000 Menschen. Während das Geschäft mit Militärflugzeugen und Cyber-Sicherheit gut läuft, musste der Raumfahrtbereich im ersten Halbjahr hohe Abschreibungen verbuchen.
Das Geschäft mit Telekommunikations- und Navigationssatelliten ist durch wachsende Konkurrenz und neue Technologien unter Druck. Der SpaceX-Konzern von Elon Musk in den USA ist inzwischen der größte Satellitenbetreiber der Welt. Der Markt für traditionelle geostationäre Satelliten in großer Höhe dagegen hat sich in den vergangenen Jahren halbiert. Airbus will den einzelnen Bereichen der Luft- und Raumfahrtsparte jetzt mehr Eigenverantwortung geben und die Organisationsstruktur verschlanken, um sich in dem sich rasch wandelnden Markt zu behaupten.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa