Protest gegen "Black Friday" Aktivisten blockieren Amazon-Versandzentren
26.11.2021, 17:35 Uhr
Der "Black Friday" gehört dank zahlreicher Rabattaktionen zu den umsatzreichsten Tagen für Amazon.
(Foto: imago images/ZUMA Press)
Weltweit nehmen Aktivisten den Schnäppchen-Tag "Black Friday" zum Anlass, auf "verschwenderischen Konsum" aufmerksam zu machen: Dabei blockieren sie mehrere Versandzentren des Mega-Konzerns Amazon. Auch in Deutschland gehen Aktivisten auf die Straße, um ein Zeichen zu setzen.
Aus Protest gegen den US-Onlinehändler Amazon haben Aktivistinnen und Aktivisten am "Black Friday" weltweit zu Demonstrationen aufgerufen. Auch in Deutschland wurden gleich mehrere Standorte des US-Konzerns von den Demonstranten ins Visier genommen. So blockierten bei Amazon in Bad Hersfeld ab den frühen Morgenstunden mehrere Umweltaktivisten die Zufahrtsstraße zum Amazon-Logistikzentrum. Zwei Aktivisten von Extinction Rebellion hängten sich der Organisation zufolge in Bambusgerüste. Polizei und Feuerwehr versuchten, diese zu räumen. Auch in den Versandzentren Rheinberg, und Koblenz kam es zu Protesten, so die Gewerkschaft Verdi.
Zudem legten mehrere Amazon-Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Am Standort Leipzig streikten seit Mitternacht mehr als 400 Mitarbeiter. Wie Verdi verkündete, solle der Arbeitsstopp bis einschließlich Samstagabend andauern. Zentrales Ziel sei die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels durch Amazon sowie der Abschluss eines Tarifvertrages für gute und gesunde Arbeit. Unter den Protestierenden sollen sich auch Aktivisten von Extinction Rebellion befinden.
Weltweite Proteste
In den USA, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Indien und Bangladesch nahmen der Gewerkschaft Verdi zufolge ebenfalls mehrere Beschäftigte unter dem Motto "Make Amazon Pay" am Protest gegen den Onlinehändler teil.
Auch in Großbritannien blockierten Aktivisten der Gruppe Extinction Rebellion eine Reihe von Versandzentren des Unternehmens. Mehrere Dutzend Mitglieder der Umweltschutzorganisation protestierten unter anderem vor dem größten Warenlager des Landes im schottischen Dunfermline sowie mehreren weiteren Gebäuden in England. Zusammen sind die Zentren laut Extinction Rebellion für rund die Hälfte der Auslieferungen in Großbritannien verantwortlich. Es handelte sich der Gruppe zufolge um eine koordinierte globale Protestaktion gegen den Schnäppchentag "Black Friday", bei dem Amazon und weitere Händler zur Rabattschlacht laden.
Der Protest diene dazu, die "ausbeuterischen und umweltschädlichen Geschäftspraktiken eines der weltgrößten Konzerne" anzuprangern, erklärte die Gruppe Extinction Rebellion. Die Aktivisten kamen zusammen, um auf den "verschwenderischen Konsum" durch den "Black Friday" aufmerksam zu machen. Sie versuchten, Lieferfahrzeuge am Wegfahren zu hindern und hielten Spruchbänder und Schilder in den Händen, auf denen sie Amazon vorwarfen, Profiteur der Corona-Pandemie zu sein und Steuern zu hinterziehen.
Amazon selbst erklärte auf Anfrage, das Unternehmen nehme seine Verantwortung "sehr ernst", dazu gehöre auch die Verpflichtung, bis 2040 CO2-neutral zu sein. Zudem biete Amazon "exzellente Löhne und Zusatzleistungen in einer sicheren und modernen Arbeitsumgebung". Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden durch die Aktionen erwarte das Unternehmen nicht.
Quelle: ntv.de, lno/AFP/rts