Bis Ende der Woche Altmaier geht von 20.000 Neuinfektionen aus
27.10.2020, 12:17 Uhr
Wirtschaftsminister Altmaier befürchtet einen weiteren Anstieg der Corona-Fallzahlen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Pandemie warnt Wirtschaftsminister Altmaier vor einer weiteren Ausbreitung des Virus. Bis Ende der Woche rechnet der Minister mit 20.000 Neuinfektionen am Tag. Aufgrund der Situation glaubt er, dass viele Unternehmer länger auf staatliche Hilfen angewiesen sein werden.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich besorgt über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie und die daraus erwachsenden wirtschaftlichen Folgen gezeigt. "In Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen jeden Tag um 70, 75 Prozent im Vergleich zur Woche davor", sagte der CDU-Politiker beim Deutsch-Französischen Wirtschaftstag in Berlin. "Wir werden wahrscheinlich schon Ende dieser Woche 20.000 Neuinfektionen am Tag haben - eine Zahl, die wir uns vor drei Wochen noch gar nicht vorstellen konnten."
Ende September hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel gewarnt, es könne bis Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben. Diese Prognose galt damals als pessimistisches Szenario.
Altmaier sagte, die angespannte Corona-Lage erschwere die konjunkturelle Erholung. "Der Umstand, dass wir jetzt in fast allen europäischen Ländern wieder Einschränkungen haben im täglichen Leben und damit auch im Wirtschaftsleben, bedeutet natürlich, dass das Wachstum in Europa nicht ganz so schnell wieder in Gang kommt, wie wir es vor einiger Zeit noch gehofft hatten", erklärte er. Viele Unternehmen bräuchten deswegen länger staatliche Hilfen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer zu Beratungen, um die Ausbreitung der Pandemie einzugrenzen. Wegen der Gespräche werden auch die neuen Wirtschaftsprognosen der Bundesregierung verschoben - um zwei Tage auf Freitag.
Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters zuletzt gesagt, dass die Regierung für dieses Jahr ein wenig optimistischer wird, aber immer noch einen Einbruch um 5,5 Prozent erwartet. 2021 soll sich die Wirtschaft dann erholen - mit einem Wachstum von 4,4 Prozent. Altmaier hatte zuletzt aber schon betont, dies sei nur möglich, wenn die Zahl der Neuinfektionen nicht durch die Decke gehe.
Quelle: ntv.de, jpe/rts/DJ