Wirtschaft

Nur Ölheizungsabsatz legt zu Ampel wird Wärmepumpen-Ziel krachend verfehlen

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Der Gaszähler wird vielen deutschen Haushalten noch auf Jahre erhalten bleiben.

Der Gaszähler wird vielen deutschen Haushalten noch auf Jahre erhalten bleiben.

(Foto: picture alliance / Wolfgang Maria Weber)

Mit dem Heizungsgesetz möchte das Bundeswirtschaftsministerium das Ende von fossilen Heizungen einläuten. Doch statt einer klug geplanten Wärmewende gibt es lediglich Streit innerhalb der Ampel. Das Ergebnis ist ernüchternd: Statt zu Wärmepumpen greifen viele wieder vermehrt zu Ölheizungen.

Die Nachfrage nach neuen Heizungen ist in Deutschland weiter gesunken. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mitteilt, brach der Absatz in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres auf 325.000 ein. Verglichen mit dem Vorjahr ist dies ein Minus von 39 Prozent.

Heftig war der Rückgang vorwiegend bei Wärmepumpen. Die Anzahl der verkauften Geräte halbierte sich binnen eines Jahres auf nur noch 74.000 (minus 52 Prozent). Auch Gasheizungen (minus 35 Prozent) und Pelletheizungen (minus 81 Prozent) wurden deutlich weniger verkauft. Bei Ölheizungen gab es hingegen ein Plus von 24 Prozent auf 47.500 verkaufte Geräte. Ölheizungen machen somit noch immer ein Siebtel des Marktes aus.

Der Verband führte die Entwicklung auf die Diskussionen um das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition zurück. "Die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz wirkt bei den Menschen nach", erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt in der Mitteilung. "Die Verunsicherung in puncto Heizungsmodernisierung ist immer noch groß." Weiterhin ist dem Verband zufolge noch immer zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen und Förderungen das Gesetz zulässt und vorsieht.

Ziel wird klar verfehlt

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Das Ziel der Bundesregierung, dass ab diesem Jahr in Deutschland jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden, wird angesichts dieser Zahlen vermutlich krachend verfehlt werden: Der Verband prognostiziert lediglich einen Absatz von 200.000 Wärmepumpen bis Jahresende.

BDH-Geschäftsführer Staudt moniert, dass Unternehmen aufgrund der Pläne teilweise Milliardenbeträge investiert hätten, um zusätzliche Produktionskapazitäten für Wärmepumpen aufzubauen. Er fordert die Ampel auf, "schnellstmöglich" einzugreifen: "Die Verbraucher benötigen jetzt klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen", heißt es in der Mitteilung. "Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden."

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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