Konkurrenten auf Wohnungsmarkt Annington zahlt 1,9 Milliarden für Südewo
15.06.2015, 01:58 Uhr
Das größte Unternehmen auf dem deutschen Wohnungsmarkt will zukaufen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bewegung auf dem Wohnungsmarkt: Die Deutsche Annington will ihre Präsenz in Süddeutschland verstärken und kündigt die Übernahme des Konkurrenten Südewo an. Stimmt das Kartellamt zu, muss Annington viel Geld auf den Tisch legen.
Deutschlands größter Wohnungskonzern Deutsche Annington geht erneut auf Einkaufstour und übernimmt die Konkurrentin Süddeutsche Wohnen (Südewo). Verkäufer der Südewo sei Patrizia Immobilien, teilte das im MDax notierte Unternehmen mit. Der Vollzug der Akquisition sei für den 7. Juli 2015 geplant, stehe jedoch noch unter dem Vorbehalt einer Freigabe durch die Kartellbehörden. Der Kaufpreis betrage rund 1,9 Milliarden Euro.
Annington will nach eigenen Angaben mit dem Erwerb der Südewo Gruppe ihre Präsenz im Süden Deutschlands ausbauen. Südewo hat insgesamt 19.800 Wohnungen, unter anderem in Stuttgart, Ulm und Mannheim. Annington ist nach eigenen Angaben in Baden-Württemberg bisher mit rund 15.000 Wohnungen vertreten.
Annington plant zur Finanzierung des Erwerbs der Konkurrentin eine Bezugsrechtskapitalerhöhung mit Bruttoemissionserlösen von bis zu 2,25 Milliarden Euro. Patrizia Immobilien erhöhte unter anderem wegen dieser Transaktion ihre Ergebnisprognosen für 2015 und 2016 um kumuliert mindestens 200 Millionen Euro.
Annington hatte die milliardenschwere Übernahme der Rivalin Gagfah zu Jahresbeginn unter Dach und Fach gebracht. Entstanden war ein Immobilienunternehmen mit bundesweit mehr als 350.000 Wohnungen und einem Portfoliowert von 21 Milliarden Euro - nach eigenen Angaben das zweitgrößte börsennotierte Immobilienunternehmen in Kontinentaleuropa nach der französischen Unibail-Rodamco. Auf dem Heimatmarkt ist Annington unangefochtener Branchenführer. Auf Platz zwei befindet sich mit deutlichem Abstand die ebenfalls expansionshungrige Deutsche Wohnen.
Quelle: ntv.de, rpe/rts/dpa