Wirtschaft

Nach einem Jahr Verhandlung Apple-Store in USA soll erstmals bestreikt werden

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Die Beschäftigten in Towson waren die ersten Mitarbeiter eines Apple-Stores in den USA, die sich einer Gewerkschaft anschlossen.

Die Beschäftigten in Towson waren die ersten Mitarbeiter eines Apple-Stores in den USA, die sich einer Gewerkschaft anschlossen.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Wie andere US-Technologiekonzerne ist auch Apple sehr darauf bedacht, dass seine Beschäftigten sich nicht gewerkschaftlich organisieren - oder gar streiken. In einem Geschäft des iPhone-Herstellers in Maryland setzt sich allerdings die Gewerkschaft durch.

In einem Apple-Store im US-Bundesstaat Maryland haben sich gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte für einen Streik ausgesprochen. Nach Angaben eines Gewerkschaftsvertreters stimmten rund 98 Prozent der am Votum beteiligten Beschäftigten des Geschäfts in der Stadt Towson für eine Arbeitsniederlegung. Einjährige Verhandlungen mit dem Apple-Management hätten zu "unbefriedigenden Ergebnissen" geführt, erklärte die Gewerkschaft IAM. Sollte es zu dem Streik kommen, wäre es der erste in einem US-Laden des Apple-Konzerns.

Eine weitere Verhandlungsrunde für die rund 100 Beschäftigten des Apple-Stores ist für den 21. Mai geplant, ein Streik könnte aber bereits vorher stattfinden. "Zu den Themen, die bei dieser Aktion im Vordergrund stehen, gehören Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, unvorhersehbare Planungspraktiken, die das Privatleben beeinträchtigen, und Löhne, die nicht an die Lebenshaltungskosten in der Region angepasst sind", gab die Gewerkschaft weiter an.

Apple will weiterhin mit der Gewerkschaft verhandeln. "Wir schätzen unsere Teammitglieder sehr und sind stolz, ihnen eine Vergütung zukommen zu lassen, die in der Branche führend ist, sowie außergewöhnliche Benefits", so der Konzern. Unterdessen stimmten die Beschäftigten eines weiteren Apple-Stores in New Jersey am Samstag dagegen, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Die Angestellten des Geschäfts in Towson waren im Juni 2022 bereits die ersten Mitarbeitenden eines Apple-Stores gewesen, die eine Gewerkschaft gegründet hatten. Die US-Arbeitsrechtsbehörde NLRB hat zahlreiche Beschwerden gegen Apple erhalten, in denen dem Unternehmen Versuche vorgeworfen werden, seine Beschäftigten von einer gewerkschaftlichen Organisierung abzuhalten. Im Allgemeinen gelten Technologie-Unternehmen aus den USA als gewerkschaftsfeindlich, besonders der Versandriese Amazon.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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