Optimistische Analysten Apple im iPhone-Fieber
13.01.2015, 17:28 Uhr
Die Crédit Suisse erwarter, dass Apple im kommenden Fiskaljahr mehr als 200 Millionen iPhones verkaufen wird.
(Foto: imago/Russian Look)
Die iPhone-Verkäufe laufen blendend. Das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt könnte der Aktie neues Leben einhauchen. Davon geht zumindest die Crédit Suisse aus.
Das gute Weihnachtsgeschäft hat die Apple-Aktie inzwischen verdaut, und sie konsolidiert aktuell um die Marke von 110 US-Dollar. Ein Abrutschen unter die charttechnisch wichtige Marke von 106 Dollar zu Jahresbeginn hat sich als Bärenfalle erwiesen - zumindest war die jüngste Korrektur nicht nachhaltig. Seit dem Rekordhoch Ende November 2014 hat die Aktie in der Spitze um etwas mehr als zehn Prozent nachgegeben. Kein Grund zur Sorge, meinen die Analysten der Crédit Suisse. Sie stufen das Papier auf "outperform" hoch und sehen Kurspotenzial "bis mindestens 130 Dollar."
Außerdem erhöhen die Schweizer die Schätzungen für den Gewinn je Aktie für das Fiskaljahr 2014/15, das im September endet - um 18 Prozent auf 9,44 Dollar. Für das folgende Jahr schraubten sie ihre Erwartungen um 20 Prozent auf 10,06 Dollar hoch. Damit liegen die Profis weit über dem Konsens der Analysten, der bei 7,77 und 8,56 Dollar liegt. Der Grund für die höheren Schätzungen sind boomende iPhone-Verkäufe. Die Erwartungen liegen für die Fiskaljahre 2015 und 2016 bei jeweils 215 Millionen Stück. Das werde die Profitabilität von Apple deutlich beflügeln, weil das iPhone das mit Abstand bedeutendste Produkt von Apple ist, so Crédit Suisse. Einerseits würden die Kunden statt bei iPhones mit 32 GB verstärkt bei welchen mit 64GB zugreifen, die eine bessere Marge hätten. Andererseits könnte der Anteil des neuen iPhone 6 Plus im laufenden Fiskaljahr mindestens 21 Prozent der gesamten iPhone-Verkäufe ausmachen.
Mehr Geld für Investoren
Die stark steigende Profitabilität soll laut Crédit Suisse dazu führen, dass Apple das Programm, mit dem der Konzern bis Ende 2015 über Aktienrückkäufe und Dividenden 130 Milliarden Dollar an die Investoren weitergeben will, mit einem neuen Programm von 200 Milliarden Dollar ablösen wird. Immerhin liege der jährliche Free Cash Flow bei rund 50 Milliarden Dollar pro Jahr. Obwohl die Schätzungen der Crédit Suisse weit über dem Konsens liegen, könnten sie laut eigenen Angaben auf kurze und mittlere Sicht sogar noch zu konservativ sein, weil beispielsweise die Bruttomarge entgegen den aktuellen Annahmen bei einem deutlichen Umsatzanstieg steigen könnte.
Investoren warten daher gespannt auf die Quartalszahlen am 27. Januar. Für das Weihnachtsquartal wird eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent auf 66,4 Milliarden Dollar erwartet. Der Gewinn je Aktie soll 2,54 Dollar erreichen, nach 2,07 Dollar im Vorjahreszeitraum. In den vergangenen 90 Tagen haben die Analysten ihre Schätzungen damit um 0,15 Dollar erhöht. Die Crédit Suisse scheint nicht allein vom Apple-Fieber befallen zu sein.
Quelle: ntv.de