Wirtschaft

Premium-iPhones von Luxshare Apple vergibt Auftrag an großen Foxconn-Rivalen

Apple ist laut einer Studie das wertvollste Börsenunternehmen der Welt.

Apple ist laut einer Studie das wertvollste Börsenunternehmen der Welt.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Für Foxconn sind es keine guten Nachrichten: Einem Bericht zufolge steht Apple kurz davor, seine Premium-iPhones künftig bei einem großen Rivalen des Zulieferers bauen zu lassen. Zudem sieht auch die Dezemberbilanz nicht gut aus.

Apple wird den chinesischen Auftragshersteller Luxshare einem Medienbericht zufolge mit der Herstellung von Premium-iPhone-Modellen beauftragen. Das berichtet die US-Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Luxshare habe bereits kleine Stückzahlen des iPhone 14 Pro Max in seinem Werk in Kunshan produziert, um die Produktionsausfälle im Foxconn-Werk in Zhengzhou im vergangenen Jahr auszugleichen, hieß es weiter. Nach der Nachricht stiegen die Aktien von Luxshare an der chinesischen Börse um 3,6 Prozent. Weder Apple noch Luxshare reagierten bislang auf Reuters-Anfragen zur Stellungnahme.

Foxconn ist der weltgrößte Hersteller von Apple iPhones. Das Werk in der zentralchinesischen Industriemetropole Zhengzhou war wegen steigender Corona-Infektionszahlen von der Außenwelt abgeriegelt worden. Daraufhin kam es zu Unruhen und Protesten von Arbeitern, die Produktion lief nur eingeschränkt. Analysten erwarteten, dass Apple seine Produktion angesichts der Ausfälle in China aufgrund von Mitarbeiterunruhen und Corona-bedingten Lockdowns diversifizieren wird.

Wie die "Financial Times" weiter berichtet, sei Luxshare mit dem Auftrag ein echter Coup gelungen. Durch die Produktion kleinerer Stückzahlen des iPhone Pro Max 14 habe der Zulieferer bewiesen, dass er auch die komplizierteren Geräte zusammenbauen kann. Unterdessen habe Foxconn keine Verhandlungsmacht, sagte Ivan Lam, Analyst bei Counterpoint, der "Financial Times". "Die Annahme von Aufträgen für High-End-iPhones ist ein Beweis für das (Luxshare-) Montagewerk, das ihnen den Weg zu mehr verschiedenen Kunden öffnen könnte", so Lam.

Foxconns Dezemberbilanz eingebrochen

Derweil nähere sich Apple mit der Entscheidung weiter China an, hieß es. Darunter gelitten hätten vor allem die taiwanesischen Partner wie etwa Foxconn, das versucht habe, mit Fabriken in Indien, Vietnam und den Vereinigten Staaten die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Unterdessen hätten die chinesischen Unternehmen Goertek und Wingtech profitiert, die Airpods und Macbooks zusammenbauen.

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Für Foxconn läuft es derzeit ohnehin nicht gut. Zuletzt war bekannt geworden, dass Produktionsausfälle infolge der rasant steigenden Corona-Zahlen in China dazu geführt haben, dass dem Apple-Zulieferer die Bilanz verhagelt wurde. Der Umsatz sei in diesem Monat um 12,3 Prozent auf umgerechnet 19,3 Milliarden Euro gefallen, teilte der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger mit. Im vierten Quartal seien die Erlöse allerdings um 3,5 Prozent gestiegen. Für das Gesamtjahr stehe ein Plus von 10,5 Prozent zu Buche.

Der offiziell unter dem Namen Hon Hai firmierende Apple-Zulieferer aus Taiwan hatte Ende 2022 mit den damaligen strengen Pandemie-Beschränkungen in China zu kämpfen. Sie erregten den Unmut der Beschäftigten und beeinträchtigten die Arbeit im weltgrößten Werk zur Herstellung von iPhones im chinesischen Zhengzhou. Insider sprachen von einem Produktionsrückgang um mehr als 30 Prozent. Inzwischen ist die Regierung in Peking von ihrer "Null-Covid-Politik" abgerückt. Die Lage in Zhengzhou sei wieder "weitgehend normal", teilte Foxconn weiter mit, ohne Details zu nennen.

Quelle: ntv.de, ses/rts

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