Rückgang im Dezember Arbeitsmarkt trotzt dem Krisenjahr 2022
03.01.2023, 10:42 Uhr
BA-Chefin Nahles bezeichnet die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den Arbeitsmarkt als "moderat".
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Der deutsche Arbeitsmarkt hat das vergangene Jahr gut überstanden. Unterm Strich steht ein Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte. Auch im Dezember gibt es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang, sofern die vielen ukrainischen Geflüchteten unberücksichtigt bleiben.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ging sie um 195.000 Menschen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Damit suchten im Jahresdurchschnitt 2,418 Millionen Menschen einen Job. Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent.
Die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine - Preisanstiege, Unsicherheiten, aber auch die Fluchtmigration - hätten zwar durchaus Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen, sagte BA-Chefin Andrea Nahles. "Angesichts des Ausmaßes der Belastungen fallen diese aber moderat aus."
Im Dezember zeigte sich der Arbeitsmarkt laut BA ebenfalls robust. Die Zahl der Arbeitslosen stieg demnach wie in diesem Monat üblich mit Beginn der Winterpause um 20.000 auf 2,454 Millionen. Im Dezember nimmt die Zahl der Arbeitslosen üblicherweise zu, weil unter anderem befristete Verträge in der Regel zum Jahresende auslaufen, und die Unternehmen in dem Monat weniger neue Beschäftigte einstellen. "Bereinigt um saisonale Einflüsse ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen", sagte Nahles - um 13.000 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Punkte auf 5,4 Prozent.
Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres lag die Arbeitslosenzahl um 124.000 höher. Das lag allerdings an der Vielzahl ukrainischer Geflüchteter. Ohne ihre Berücksichtigung wäre die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Vorjahresvergleich gesunken.
Die Behörde zahlte zuletzt im Zuge der wirtschaftlichen Unsicherheiten merklich mehr Kurzarbeitergeld. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2022 zur Verfügung. Demnach erhielten in diesem Monat 163.000 Beschäftige konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Vom 1. Dezember bis 28. Dezember zeigten Unternehmen für 91.000 Mitarbeiter Kurzarbeit an.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa