Wirtschaft

Verzinsung: 6,5 ProzentArgentinien gibt nach langer Zeit Staatsanleihen-Comeback

05.12.2025, 16:35 Uhr
BUENOS-AIRES-ARGENTINA-JULY-26-Argentine-President-Javier-Milei-L-attends-the-opening-of-the-Rural-Exposition-with-his-Minister-of-Economy-Luis-Caputo-R-in-Buenos-Aires-Argentina-on-July-26-2025-Argentine-President-Milei-announced-a-permanent-reduction-in-taxes-on-agricultural-exports-during-the-opening-of-the-Rural-Exposition-Milei-confirmed-that-the-tax-reductions-will-apply-to-exports-of-beef-poultry-sorghum-sunflowers-and-soybeans-and-that-he-will-also-make-permanent-the-previously-announced-temporary-reductions-for-wheat-and-barley-The-measure-described-by-Milei-as-an-obsession-of-his-government-seeks-to-boost-the-agricultural-sector-and-increase-competitiveness
Argentiniens Wirtschaftminister Luis Caputo (r.) mit Präsident Javier Milei. (Foto: picture alliance / Anadolu)

Argentinien macht einen weiteren Reformschritt und gibt Staatsanleihen in US-Dollar aus. Mit den eingenommenen Devisen will das Land Schulden bedienen und der Zentralbank Spielraum geben.

Nach fast acht Jahren kehrt Argentinien mit der Ausgabe von vierjährigen Staatsanleihen an den internationalen Kapitalmarkt zurück. Die Papiere in US-Dollar mit einer jährlichen Verzinsung von 6,5 Prozent werden in der nächsten Woche verkauft, teilte Wirtschaftsminister Luis Caputo mit. Mit den Einnahmen sollen im kommenden Jahr auslaufende Schuldtitel abgelöst werden.

Wegen der hohen Verschuldung und der mangelnden Kreditwürdigkeit war Argentinien in den vergangenen Jahren vom regulären Finanzmarkt weitgehend abgeschnitten. Zum bislang letzten Mal hatte das südamerikanische Land im Januar 2018 Staatsanleihen in Dollar am internationalen Kapitalmarkt platziert. Frisches Geld kam seither vor allem vom Internationalen Währungsfonds (IWF), bei dem Argentinien mit mehr als 40 Milliarden US-Dollar in der Kreide steht. Ein erstes größeres Comeback mit Staatsanleihen in Argentinischen Pesos hatte es bereit im Mai dieses Jahres gegeben.

Der IWF verlangte zuletzt von seinem größten Schuldner, umfangreichere Dollarreserven bei der Zentralbank aufzubauen. "Es ist wichtig, wieder Zugang zu den Märkten zu erhalten, denn wenn wir die fälligen Schulden refinanzieren, kann die Zentralbank nun jeden Dollar, den sie kauft, behalten. Damit ist die Debatte über den Aufbau von Reserven beendet", sagte Wirtschaftsminister Caputo im Fernsehsender A24.

Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei hat der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas ein radikales Sparprogramm verordnet. Er senkte Subventionen auf Gas, Elektrizität und den öffentlichen Nahverkehr, entließ Tausende Staatsbedienstete und legte öffentliche Bauvorhaben auf Eis. Dadurch gelang es ihm, den Staatshaushalt auszugleichen und die Inflation deutlich zu senken.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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