Wirtschaft

Mehr Probleme als bisher bekannt Ausfälle und Verspätungen plagen Air Berlin

Die Mitarbeiter von Air Berlin bangen um ihre Zukunft.

Die Mitarbeiter von Air Berlin bangen um ihre Zukunft.

(Foto: imago/Olaf Selchow)

Die Probleme der klammen Fluggesellschaft Air Berlin sind offenbar größer als bisher publik. Einem Bericht zufolge gibt es im Juni bislang durchschnittlich 24 sogenannte Problemflüge pro Tag. Dennoch versucht das Unternehmen, die Kunden zu beruhigen.

Bei der finanziell schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin kommt es einem Zeitungsbericht zufolge immer häufiger zu langen Verspätungen oder Flugausfällen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Daten des Fluggastrechte-Portals EUclaim berichtete, gab es im Juni bisher jeden Tag durchschnittlich 24 sogenannte Problemflüge von und nach Deutschland. In den ersten fünf Monaten des Jahres waren es demnach nur rund 18 pro Tag.

Als Problemflüge bezeichnen die EUclaim-Experten Flüge mit Annullierungen und Verspätungen von mehr als drei Stunden. Den Negativrekord bei Air Berlin in diesem Monat hält der 1. Juni, an dem es den Angaben zufolge zu 47 Problemflügen (44 Annullierungen und drei Verspätungen) kam. Seit Einführung des Sommerflugplans am 26. März 2017 seien 1541 Flüge von Air Berlin von und nach Deutschland ausgefallen, berichtete die Zeitung.

"Die Tickets sind sicher"

Passagiere von Air Berlin müssen nach Unternehmensangaben aber nicht um die Gültigkeit ihrer gebuchten Tickets fürchten. "Die Tickets sind sicher", sagte Air-Berlin-Vertriebsvorstand Götz Ahmelmann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Die Buchungszahlen seien stabil, die Flugzeuge gut gefüllt. "Es hat sich für uns operativ und finanziell nichts geändert."

Air Berlin steckt seit 2008 in den roten Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012. Die zweitgrößte deutsche Airline lässt derzeit bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen Möglichkeiten für eine staatliche Bürgschaft prüfen. An der Prüfung beteiligt sich auch der Bund.

Die arabische Fluggesellschaft Etihad, die 29,2 Prozent an Air Berlin hält, will diese Beteiligung Medienberichten zufolge loswerden. Als möglicher Interessent gilt die Lufthansa - allerdings dürfte ein Zusammenschluss der beiden größten deutschen Fluggesellschaften auf hohe wettbewerbsrechtliche Hürden stoßen.

Quelle: ntv.de, shu/AFP

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