Wirtschaft

Keine Zukäufe in Sicht BASF gönnt Aktionären Wohlfühl-Programm

Für drei Milliarden Euro will BASF eigene Papiere zurückkaufen.

Für drei Milliarden Euro will BASF eigene Papiere zurückkaufen.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Der Chemieriese BASF verteilt Milliarden an die Anteilseigner. Zum einen soll die "progressive Dividendenpolitik" fortgesetzt werden. Zum anderen will der Konzern Anteilsscheine zurückkaufen, was tendenziell den Wert der übrigen Papiere erhöht.

Der Chemiekonzern BASF will zum ersten Mal seit mehr als 13 Jahren ungenutztes Kapital über einen Aktienrückkauf an die Anteilseigner zurückgeben. "Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung sowie der Devestitionen im Laufe des Jahres 2021" wolle BASF bis Ende 2023 eigene Aktien für drei Milliarden Euro kaufen, teilte das Ludwigshafener Unternehmen mit. Für Zukäufe brauche man das Geld voraussichtlich nicht, deshalb soll es an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Organisches Wachstum habe Vorrang, Übernahmen seien "derzeit von geringerer Bedeutung" für das Unternehmen, hieß es in der Mitteilung. Die Dividende soll unter dem Aktienrückkauf nicht leiden.

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"BASF hält an ihrer progressiven Dividendenpolitik fest", betonte der Konzern. Für das Corona-Jahr 2020 hatte BASF 3,30 Euro je Aktie gezahlt, insgesamt rund drei Milliarden Euro. Es war das erste Mal seit 2009, dass die Dividende nicht erhöht wurde. Von 2011 bis 2019 ging es jeweils in Zehn-Cent-Schritten nach oben. "Aktienrückkäufe sind ein weiteres Instrument, das BASF zusätzlich nutzen wird, um Wert für ihre Aktionäre zu schaffen", hieß es in der Mitteilung.

Zuletzt hatte der Konzern von 1999 bis 2008 Aktien für fast zehn Milliarden Euro zurückgekauft, dann wurde das Programm in der Finanzkrise eingestellt. Erst 2017 räumte die Hauptversammlung BASF wieder die Möglichkeit zu Aktienrückkäufen von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals ein - allerdings befristet bis Mai 2022. Die Hauptversammlung am 29. April muss der Fortsetzung des Programms daher erst noch zustimmen. Das geplante Rückkaufprogramm entspricht zum Börsenkurs gut fünf Prozent des Grundkapitals. Die BASF-Aktie stieg um bis zu 3,5 Prozent.

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Bei BASF laufen derzeit die Geschäfte rund. Im Zuge der weltweiten Wirtschaftserholung nach dem Corona-Einbruch versorgt das Unternehmen vielfach mit Grundstoffen. Die Chemiebranche und mit ihr Branchenprimus BASF gilt als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte in allen großen Industriezweigen benötigt werden. Dabei konnten die Ludwigshafener höhere Preise durchsetzen. Allerdings gehen auch am Dax-Konzern die weltweiten Lieferschwierigkeiten nicht spurlos vorbei.

"Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres konnten wir die Preise um 36 Prozent und die Mengen um sechs Prozent erhöhen", hatte Vorstandschef Martin Brudermüller Ende Oktober erklärt. Nach drei Vierteln des Geschäftsjahres peilte das Unternehmen einen Jahresumsatz zwischen 76 Milliarden und 78 Milliarden Euro an. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen soll sich in der Spanne von 7,5 Milliarden bis 8,0 Milliarden Euro einpendeln.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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