27 Vergleichskriterien Bafin bietet Vergleichsportal für Girokonten
14.01.2025, 20:48 Uhr Artikel anhören
Kontoführung, Kreditkarten, Überziehungszinsen: Die Kosten von Girokonten sind vielfältig und manchmal nicht auf einen Blick zu erfassen. Die Bankenaufsicht Bafin lanciert dafür ein Vergleichsportal, das Kunden einen Leitfaden durch fast 7000 Kontenmodelle bieten soll.
Bankkunden in Deutschland können sich vom morgigen Mittwoch an in einem Vergleichsportal der staatlichen Finanzaufsicht Bafin über die für sie günstigsten Girokonten informieren. Darin seien mehr als 6900 Kontenmodelle von rund 1100 Banken enthalten, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zum Start der Website mit. Die Girokonten werden dort nach 27 Vergleichskriterien dargestellt, darunter die monatlich fälligen Gebühren, die Preise für Kreditkarten und die Zinsen für die Überziehung des Kontos. Die Ergebnisse lassen sich auch regional filtern. Der Kontenvergleich umfasst auch sogenannte Basiskonten, die die Banken seit 2016 für alle Bürger anbieten müssen, sowie Kontomodelle für Minderjährige, Studenten oder Rentner.
Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch, der bei der Bafin für die Wertpapieraufsicht, aber auch für Verbraucherthemen zuständig ist, sprach von einem "Meilenstein im gelebten Verbraucherschutz". Den Auftrag für die Einrichtung des Portals hatte die Bonner Behörde vom Bundesfinanzministerium und vom Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz erhalten.
EU-Vorgabe für finanziellen Verbraucherschutz
Der Bund erfüllt damit eine Vorgabe aus der EU-Zahlungskontenrichtlinie, die einen kostenlosen Zugang zu einer staatlichen oder privaten Vergleichs-Website für alle Bürger vorschreibt. Das Portal sei "im Sinne eines umfassenden finanziellen Verbraucherschutzes", sagte Finanzminister Jörg Kukies von der SPD.
Für die Richtigkeit der Angaben sind die Institute selbst verantwortlich. Sie müssen sie an die Bafin melden, wenn sie private Girokonten anbieten. Überprüft werden die angelieferten Daten vor der Veröffentlichung nicht. Die Behörde werde aber "stichprobenartig Qualitätschecks" vornehmen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung der Bafin und der Ministerien. Es gehe nicht um eine Empfehlung für ein Konto oder einen Anbieter, sondern um "eine Vorauswahl aus dem großen Girokonto-Angebot" und "die erforderliche Transparenz für eine erste Einordnung".
Quelle: ntv.de, mau/rts