Schutz vor Angriffen Bahn stattet Regio-Personal mit Bodycams aus
24.03.2024, 12:46 Uhr Artikel anhören
Einzelne Mitarbeiter der Deutschen Bahn sind im Rahmen eines Pilotprojekts bereits mit Bodycams ausgestattet.
(Foto: picture alliance / Horst Galuschka/dpa)
Während der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Übergriffe auf Mitarbeiter der Deutschen Bahn stark an. Schaffner und Kundenbetreuer werden verbal angegangen, aber auch geschubst, bespuckt oder sogar geschlagen. Ein erfolgreiches Pilotprojekt gibt der DB Regio eine Lösung an die Hand: Kameras.
Das Bahnpersonal in Regionalzügen der Deutschen Bahn wird künftig aus Sicherheitsgründen mit Körperkameras ausgestattet. "Wir wollen unseren Kundenbetreuern im Nahverkehr bundesweit ermöglichen, eine Bodycam zu tragen", sagte die Chefin der DB Regio, Evelyn Palla, der "Bild am Sonntag". Es gehe darum, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor körperlichen Angriffen zu schützen.
Tests hätten ergeben, dass sogenannte Bodycams dabei helfen: "Die Mitarbeiter, die bei unseren Pilotprojekten eine Bodycam getragen haben, haben seither keinen körperlichen Übergriff erfahren", sagte ein Bahn-Sprecher der Zeitung.
Für das Jahr 2022 hatte die Bahn einen starken Anstieg der Übergriffe auf Mitarbeiter gemeldet, was unter anderem auf die Maskenpflicht in Zügen während der Corona-Pandemie zurückgeführt wurde. Ein Großteil der Vorfälle betraf demnach die rund 5000 Schaffner und Kundenbetreuer in Regionalzügen. Im Frühjahr 2023 startete die DB Regio daraufhin ein Pilotprojekt mit Bodycams für Mitarbeiter.
Spucken, Schubsen und Schläge
Für das gesamte vergangene Jahr liegen bislang keine aktuellen Zahlen zu Angriffen auf Bahn-Mitarbeiter vor. Das Portal "Business Insider" hatte allerdings im November gemeldet, dass Zugbegleiter in Regionalzügen und S-Bahnen bis Ende August bereits 954-mal angegriffen wurden. Dies bedeutet einen Anstieg um 50 Fälle im Vergleich zu 2022. Die Attacken reichten demnach von Spucken und Schubsen hin zu Schlägen.
Laut "Business Insider" ist zudem ein "massiver Anstieg" bei verbalen Übergriffen auf DB-Regio-Zugpersonal zu verzeichnen. Von Jahresbeginn bis einschließlich August 2023 hätten Kundenbetreuer der DB Regio 8148 Vorfälle gemeldet.
Quelle: ntv.de, chr/AFP