Wirtschaft

Bericht zu Tarifvertragsdetails Bahn und GDL vereinbaren 35-Stunden-Woche ab 2029

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
452862349.jpg

Sechs Mal streiken die Lokführer seit November. Aus der Politik kommen erste Forderungen, das Streikrecht zu verschärfen. Nun gelingt GDL und Deutscher Bahn der Durchbruch. Die 35-Stunden-Woche kommt. Allerdings nicht sofort.

Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf eine stufenweise Absenkung der Arbeitszeiten geeinigt. Das Nachrichtenportal Politico berichtete in der Nacht, es solle ein "Arbeitszeitkorridor" eingerichtet werden, der es Mitarbeitern erlaube, ihre Arbeitszeit bis zum Jahr 2029 jährlich bei vollem Lohnausgleich abzusenken. Anfang 2026 erfolge die Absenkung automatisch auf 37 Stunden. Wer 40 Stunden arbeiten möchte, könne dies für rund 2,7 Prozent mehr Lohn tun. Die Bahn bestätigte den Kompromiss am Morgen.

Für die Folgejahre sind demnach Absenkungen auf 36 Stunden ab 2027, ab 2028 auf 35,5 Stunden und ab 2029 auf 35 Stunden vorgesehen. Sie erfolgen aber nicht mehr automatisch, sondern nur optional auf Antrag der Arbeitnehmer.

Pressekonferenz am Vormittag

Die Parteien hätten sich zudem rückwirkend zum 1. November 2023 auf eine Gehaltserhöhung von 420 Euro pro Monat für 26 Monate geeinigt, berichtete Politico weiter. Das neu entstandene Tochterunternehmen der Bahn DB InfraGO soll demnach allerdings nicht in den Tarifvertrag der GDL einbezogen werden. Die Deutsche Bahn und die GDL hatten sich am Vortag in ihrem über Monate dauernden Tarifkonflikt geeinigt. Beide Seiten wollen am Vormittag jeweils getrennt voneinander über die Tarifeinigung informieren.

Seit Beginn der Tarifverhandlungen Anfang November hatte die GDL sechs Mal und teils tagelang gestreikt. Knackpunkt war vor allem die Forderung der Gewerkschaft nach einer 35-Stunden-Woche für Schichtbedienstete bei vollem Lohnausgleich. Neben Hunderttausenden Berufspendlern und anderen Reisenden war durch den Ausfall von Güterzügen auch die Industrie unmittelbar betroffen.

Die Bahn hatte die Streiks als unverhältnismäßig kritisiert. Verkehrsminister Volker Wissing hatte mögliche Gesetzesänderungen nach einem Ende dieses Tarifkonflikts ins Spiel gebracht. "Herr Weselsky überspannt den Bogen immer weiter", hatte der FDP-Politiker in Richtung GDL gesagt.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen