Wirtschaft

Unsicherheiten wiegen schwer Bauaufträge brechen ein - größter Rückgang seit zwei Jahren

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Die Baubranche hat weniger Aufträge.

Die Baubranche hat weniger Aufträge.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Nach dem Lichtblick im August fällt die jüngste Zwischenbilanz der Baubranche wieder trüb aus. Die Unternehmen in Deutschland spüren die Zurückhaltung der Kundschaft. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer.

Die Baubranche in Deutschland kämpft weiter mit einem Auftragsrückgang. Sowohl im September als auch in den ersten drei Quartalen 2024 insgesamt steht in der Statistik für das Bauhauptgewerbe ein Minus. Auch die Umsätze sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rückläufig. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau).

Bereinigt um Preiserhöhungen (real) verbuchten die Betriebe im September demnach 12,4 Prozent weniger Aufträge als im August des laufenden Jahres, der dank Großaufträgen positiver ausgefallen war. Das ist das größte Minus seit April 2022. Verglichen mit dem September 2023 ergab sich real ein Rückgang um 11,5 Prozent, nominal betrug das Minus 9,5 Prozent.

In den ersten neun Monaten sanken die kalenderbereinigten Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 2,0 Prozent und nominal um 0,5 Prozent. Die Umsätze der Branche lagen in den ersten drei Quartalen real um 1,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, nominal nahmen sie minimal um 0,1 Prozent zu. Im September erlösten die Bauunternehmen nominal 10,1 Milliarden Euro.

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Die Bundesbank geht in ihrem jüngsten Monatsbericht davon aus, dass unter anderem der Bau die Wirtschaftsleistung in Deutschland weiterhin dämpfen wird: "Die immer noch erhöhten Finanzierungskosten und die ausgeprägte wirtschaftspolitische Unsicherheit belasteten weiterhin die Investitionen und damit die Nachfrage nach Bauleistungen und Investitionsgütern."

Die Branche hofft derweil auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Diese hat ihre Zinsen im Juni, September und Oktober jeweils gesenkt. Sie könnte schon im Dezember nochmals nachlegen, erwarten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen. Dadurch dürften die Bauzinsen wieder attraktiver werden. Eine Belebung der Baubranche dürfte aber erst mit einiger Verzögerung erfolgen, sagen Ökonomen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/rts

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