"Blockbuster-Potenzial" Bayer schraubt an Prognose und kauft zu
05.08.2021, 10:49 Uhr
Im zweiten Quartal ging das Ebitda vor Sondereinflüssen deutlich zurück.
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)
Bayer traut sich mehr zu. Man habe große Erfolge bei der Medikamentenentwicklung erzielt, so der Pharmakonzern. Vorstandschef Baumann spricht von "Blockbuster-Potenzial". Außerdem verstärken die Leverkusener ihre Krebsforschung und übernehmen ein US-Biotechunternehmen.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat nach Zuwächsen im ersten Halbjahr seine Prognose erhöht und setzt seine Einkaufstour fort. Bayer erwarte nun 2021 ein um Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) zwischen 10,6 bis 10,9 Milliarden Euro und damit 100 Millionen Euro mehr als bislang vorhergesagt. Der Umsatz soll auf 44 Milliarden Euro klettern nach bislang erwarteten 42 bis 43 Milliarden Euro.
Im zweiten Quartal schrumpfte allerdings für den Gesamtkonzern das Ebitda vor Sondereinflüssen um 10,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Höhere Kosten und Währungseffekte belasteten. "Wir haben große Erfolge bei der Entwicklung und Einführung von Medikamenten erzielt, von denen einige Blockbuster-Potenzial haben", sagte Vorstandschef Werner Baumann. Im Pharmageschäft konnte das Unternehmen zulegen. Das bereinigte Ebitda vor Sondereinflüssen stieg um drei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Bayer kündigte auch einen weiteren Zukauf an. Der Konzern will mit der Übernahme des in den USA ansässigen Biotechunternehmens Vividion Therapeutics seine Pharmaforschung stärken. Der Kaufpreis betrage 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro). Hinzu könnten noch erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 500 Millionen Dollar kommen. Vividion soll als Tochtergesellschaft von Bayer "weitgehend unabhängig agieren", teilte der Konzern weiter mit. Die Übernahme soll im Laufe des dritten Quartals abgeschlossen werden. Bayer verfüge nach Abschluss der Übernahme über sämtliche Rechte an der Forschungsplattform von Vividion.
"Mit seiner Technologieplattform ist Vividion in der Lage, unterschiedliche Therapien mit niedermolekularen Wirkstoffen für verschiedene Indikationen zu entwickeln." Dabei liege der Schwerpunkt zunächst im Bereich der Onkologie und Immunologie. "Unser Ziel ist es, Patienten, deren medizinische Bedürfnisse durch die heute verfügbaren Behandlungsoptionen noch nicht abgedeckt werden, innovative Therapien anzubieten", sagte Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich.
Quelle: ntv.de, jki/rts