Kein Investor gefunden Beim Möbelhersteller Hülsta gehen die Lichter aus
28.05.2024, 16:13 Uhr Artikel anhören
Hülsta stellt Ende der Woche den Betrieb ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die zweite Pleite innerhalb von zwei Jahren war eine zuviel: Die Fortführung ergibt nach Ansicht des Insolvenzverwalters keinen Sinn - der Möbelhersteller Hülsta wird abgewickelt. Damit ist nach fast 85 Jahren Schluss. 280 Beschäftigte müssen sich einen neuen Job suchen.
Das Aus des Möbelherstellers Hülsta ist besiegelt. "Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich", teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen im nordrhein-westfälischen Stadtlohn mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni werde der Betrieb eingestellt. "Das ist sehr bedauerlich", sagte Morgen und wies auf verschiedene Sanierungsprojekte vergangener Jahre hin, bei denen die Belegschaft - aktuell 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - immer wieder ihren Beitrag geleistet habe.
Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, hatten Mitte April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Münster eingereicht. Als Grund für die finanzielle Schieflage sprach das Unternehmen damals von beträchtlichen Umsatzrückgängen sowie externen Faktoren wie die schwierige Marktsituation, die keine kostendeckenden Umsätze erwarten ließen.
2022 und 2023 hatte Hülsta schon mal ein Insolvenzverfahren durchgemacht und den Neustart versucht, Investoren stiegen ein. Doch die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur zerschlugen sich, auch die Nachfolgegesellschaften schlitterten in die Insolvenz. Das Unternehmen aus dem Münsterland gibt es seit 1940, Alois Hüls eröffnete damals in Stadtlohn eine Möbel-Tischlerei. Der Name Hülsta setzt sich aus dem Familiennamen des Gründers und dem Ortsnamen zusammen.
Die Möbelbranche durchlebt schwierige Zeiten. Infolge der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent gesunken. Im Bereich Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gingen die Erlöse sogar um mehr als 12 Prozent zurück.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa