Wirtschaft

Der tiefe Fall einer Ikone Bluttest-Unternehmerin Holmes droht harte Strafe

Elizabeth Holmes am 1. September auf dem Weg in den Gerichtsaal

Elizabeth Holmes am 1. September auf dem Weg in den Gerichtsaal

(Foto: AP)

Einst war sie der Star des Silicon Valley. Inzwischen steht Elizabeth Holmes, Gründerin der Bluttest-Firma Theranos, wegen Betrugs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, "von Ehrgeiz geblendet" gewesen zu sein, und fordert eine hohe Haftstrafe sowie Hunderte Millionen Dollar.

Die Staatsanwaltschaft hat für die wegen Betrugs verurteilte Gründerin der US-Bluttest-Firma Theranos, Elizabeth Holmes, 15 Jahre Haft gefordert. Außerdem solle Holmes mehr als 800 Millionen Dollar an die geschädigten Investoren zahlen, hieß es in einem von US-Bundesstaatsanwältin Stephanie Hinds bei Gericht eingereichten Gerichtsdokument. Holmes sei "von Ehrgeiz geblendet" gewesen und habe Menschen in Gefahr gebracht.

Holmes' Anwälte erklärten laut Gerichtsunterlagen hingegen, die Inhaftierung ihrer Mandantin wäre nicht angebracht. Die 38-Jährige stelle keine Gefahr dar, habe ihre Fehler eingeräumt und von dem Betrug finanziell nicht profitiert. Sollte das Gericht sie dennoch zu einer Haftstrafe verurteilen, sollte diese 18 Monate nicht überschreiten, forderten die Anwälte. Das Strafmaß soll am 18. November verkündet werden.

Holmes war im Januar von einer Jury wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Sie habe Investoren mit vorsätzlichen Falschbehauptungen über die Theranos-Technologie dazu verlockt, Geld in ihr Unternehmen zu stecken, urteilten die Geschworenen.

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Holmes wurde durch Theranos zur Milliardärin, jahrelang wurde die charismatische Jungunternehmerin als Tech-Pionierin gefeiert. Sie gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch. Später kam durch Recherchen der zu Murdochs Medienimperium gehörenden Zeitung "Wall Street Journal" aber heraus, dass ihre Bluttest-Geräte gar nicht funktionierten.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen