Harter Brexit möglich Briten droht der Paletten-Gau
26.02.2019, 18:39 Uhr
Paletten, die in die EU eingeführt werden, müssen hitzebehandelt sein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Es ist ein Beispiel, welche absurden Konsequenzen ein EU-Austritt der Briten ohne Abkommen hat: Dem Land fehlen die richtigen Paletten, um dann mit der Europäischen Union Handel zu treiben.
Während Großbritannien auf einen harten Brexit zusteuert, wird deutlich, wie wenig das Land auf ein solches Szenario vorbereitet ist. Jüngstes Beispiel: Dem Land fehlen Paletten, auf denen Waren in diesem Fall in die EU transportiert werden dürfen.
Dem "Business Insider" zufolge trifft sich nun die britische Regierung mit Exporteuren zu einem Krisengespräch. Der Hintergrund: Laut den Regeln der EU müssen Holzpaletten, die aus Nichtmitgliedsländern in die EU gelangen, hitzebehandelt sein. Durch diese Prozedur werden im Holz befindliche Eiweißmoleküle abgetötet. Dadurch wird verhindert, dass Schädlinge etwa aus Übersee in die EU gelangen.
Nur wenige Paletten, die bislang für britische Ausfuhren in den Rest der EU genutzt werden, entsprechen jedoch diesem Standard. Bei einem harten Brexit könnten die Exporte in die EU daher nahezu zum Erliegen kommen, heißt es. Bei einem Austritt im Rahmen des ausgehandelten Abkommens dürfen dagegen alle bisher verwendeten Paletten genutzt werden. Der Branchenverband hatte auf den drohenden Mangel bereits im vergangenen Oktober hingewiesen, doch die britische Regierung sah offenbar keinen Handlungsbedarf.
Eine Hitzebehandlung ist ein relativ simpler Prozess. Die Paletten werden dafür eine halbe Stunde lang in einen Raum bei einer Temperatur von 56 Grad gelagert. Danach werden sie entsprechend gekennzeichnet.
"Das ist eine winzig kleine, profane Prozedur, die einen wirklich zum Stolpern bringen kann", zitiert der "Business Insider" einen Industrie-Vertreter, der in die Gespräche mit der Regierung eingebunden ist. Das Land sei nicht einmal annähernd auf einen harten Brexit vorbereitet.
Quelle: ntv.de