Wirtschaft

Globale Abgabe für Großkonzerne Briten wollen Ausnahmen von Mindeststeuer

Der britische Finanzminister Sunak befürchtet Nachteile durch die Mindeststeuer, spricht aber  von einem historischen Deal.

Der britische Finanzminister Sunak befürchtet Nachteile durch die Mindeststeuer, spricht aber von einem historischen Deal.

(Foto: picture alliance / Newscom)

Die weltweite Steuerreform nimmt Form an. Am Wochenende hat sich die G7-Gruppe auf ein Grundgerüst geeinigt. Herzstück: eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent. Großbritannien befürchtet nun Nachteile für weltweit agierende Banken mit Sitz in London und dringt auf Ausnahmen.

Der britische Finanzminister Rishi Sunak dringt laut "Financial Times" auf Ausnahmen für die in London ansässige Finanzbranche von der geplanten weltweiten Mindeststeuer. Die britische Regierung befürchte Nachteile für global agierende Banken mit Sitz in London, berichtete die Zeitung mit Verweis auf Informationen aus dem Umfeld der Verhandlungen. Sunak habe die Bedenken auch beim Treffen der Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) am vergangenen Wochenende angesprochen.

Die G7-Gruppe hatte sich dabei auf ein Grundgerüst für eine weltweite Steuerreform verständigt. Herzstück ist eine Mindeststeuer für Großkonzerne in Höhe von mindestens 15 Prozent. Neu geregelt wird auch, dass Länder mit riesigen Verbrauchermärkten von besonders großen und profitablen Konzernen einen größeren Teil vom Steuerkuchen abbekommen sollen. Viele Detailfragen sind aber noch offen.

In den nächsten Wochen dürfte sich zeigen, ob die G7-Einigung auf größerer Bühne Bestand hat und in den nächsten Jahren für knapp 140 Länder verbindlich wird. Sunak hatte nach den Verhandlungen von einem historischen Steuerdeal gesprochen.

Frankreich hofft auf Milliarden-Mehreinnahmen

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Frankreich rechnet durch die Mindeststeuer mit zusätzlichen Einnahmen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr. Das sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem TV-Sender BFM. Es gebe aber noch keine genaue Zahl. Nach Berechnungen der EU-Steuerbeobachtungsstelle, einem unabhängigen Analysehaus, kann Frankreich mit 4,3 Milliarden Euro rechnen.

Le Maire sagte, aus der anderen Säule der geplanten Steuerreform sei mit zusätzlichen Einnahmen von 500 Millionen bis zu einer Milliarde Euro zu rechnen. Bei dieser Säule geht es um eine andere Verteilung der Besteuerungsrechte zwischen den Ländern. Dabei werden allerdings nur die 100 größten und profitabelsten Konzerne berücksichtigt.

Quelle: ntv.de, abe/rts

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