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Tarifverhandlungen beginnen Bundestagswahl setzt EVG und Deutsche Bahn unter Druck

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EVG und Deutsche Bahn setzen bei den Tarifverhandlungen auf Tempo.

EVG und Deutsche Bahn setzen bei den Tarifverhandlungen auf Tempo.

(Foto: picture alliance / Bahho Kara/Kirchner-Media)

Die Tarifverhandlungen zwischen EVG und Deutscher Bahn starten. Die Gewerkschaft fordert ein deutliches Plus, der kriselnde Konzern signalisiert konstruktive Gespräche. Unter Zeitdruck stehen beide Tarifparteien. Denn nach der Bundestagswahl könnte vieles im Unternehmen gänzlich anders werden.

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) starten an diesem Dienstag ihre Tarifverhandlungen für 192.000 Beschäftigte - zu Zeiten der größten Krise der Unternehmensgeschichte. Die Gewerkschaft verlangt mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn und erwartet gleich in der ersten Runde ein Bahn-Angebot, wie Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay erklärte. Dies sei nötig, wenn auch die Bahn einen Abschluss noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar anstrebe.

Die Bahn hat massive Probleme und will sich bis 2027 einem radikalen Sanierungsprogramm unterziehen. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sagte, man wolle einen vernünftigen Kompromiss für eine schwierige Phase finden. "Wir werden konstruktiv und zügig verhandeln."

Der Tarifvertrag mit der EVG läuft noch bis Ende März, die Verhandlungen starten noch in der Friedenspflicht. Das heißt: Streiks sind bis dahin ausgeschlossen. Beide Seiten wollen offenkundig einen Abschluss vor Antritt der neuen Bundesregierung erzielen. Denn die Pläne der Parteien, etwa der Union, sehen einen umfassenden Umbau bis hin zur Zerschlagung des Staatskonzerns vor. Zudem wollen CDU/CSU weniger Geld in die Schiene stecken. Diese Vorhaben könnten erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigten haben. Zudem dürfte besonders um die Konditionen für die Mitarbeiter bei der Güterbahn DB Cargo gerungen werden, die ums Überleben kämpft.

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Personalvorstand Seiler deutete an, dass auch die Bahn längerfristige Sicherheit anstrebt: "Für die Sanierung brauchen wir Stabilität und Planungssicherheit, damit die DB wieder wirtschaftlicher und zuverlässiger wird."

Die Gewerkschaft hat allerdings umfangreiche Zusatzforderungen: So sollen Schichtarbeiter, das trifft auf rund 100.000 Beschäftigte zu, neben den 7,6 Prozent einen weiteren Zuschlag von 2,6 Prozent bekommen. Zudem soll dies auch in drei freie Tage umgewandelt werden können, was die Bahn in Zeiten des Fachkräftemangels in Zügen und bei der Streckensanierung hart treffen könnte. Zusätzliche Forderungen betreffen die Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütung um 150 Euro sowie eine Anhebung des Mietkostenzuschusses der Bahn auf 80 Prozent oder maximal 450 Euro im Monat.

Quelle: ntv.de, als/rts

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