Starkes Wachstum zum Jahresstart Chinas Außenhandel überrascht Analysten positiv
07.03.2024, 09:46 Uhr Artikel anhören
Ex- und Importe Chinas zu Jahresbeginn übertrafen die Erwartungen zahlreicher Analysten deutlich.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Die Wirtschaft Chinas schwächelt nach wie vor. Ein positives Signal gibt es jetzt allerdings beim Außenhandel. Die Exporte übersteigen die Prognosen deutlich. Trotz der wirtschaftlichen Spannungen mit den USA nehmen die Ausfuhren dorthin zu. Ganz anders sieht es mit Europa aus.
Der Außenhandel von Exportweltmeister China ist in den ersten zwei Monaten 2024 überraschend kräftig gewachsen und sendet damit Hoffnungssignale für eine Erholung der Weltwirtschaft. Wie die Pekinger Zollbehörde mitteilte, stiegen die chinesischen Exporte im Januar und Februar im Vorjahresvergleich um 7,1 Prozent auf umgerechnet 528 Milliarden US-Dollar (rund 484 Milliarden Euro). Experten hatten lediglich mit einem Anstieg von 1,9 Prozent gerechnet. Der Wert der Importe stieg um 3,5 Prozent auf rund 125 Milliarden US-Dollar - ebenfalls mehr als Experten auf dem Zettel hatten.
Die Ausfuhren in die USA legten trotz der bilateralen Streitigkeiten um fünf Prozent zu. Die Exporte in die Europäische Union sanken dagegen um 1,3 Prozent. Aufgrund von Schwankungen durch das chinesische Neujahrsfest, das immer unterschiedlich in den Januar oder Februar fällt, fasst China die Daten für beide Monate zusammen.
Die Handelsdaten signalisieren Fortschritte bei der stockenden Erholung der chinesischen Wirtschaft, die Probleme hat, an die starke Konjunktur vor der Corona-Pandemie anzuknüpfen. "Die besser als prognostiziert ausgefallenen Daten spiegeln eine Erholung des Welthandels wider, die vom Elektroniksektor angetrieben wird", sagte Volkswirt Xu Tianchen vom Analysehaus Economist Intelligence Unit. Allerdings gehe das Export-Plus auch auf einen geringen Basiseffekt zurück, da die Ausfuhren im Januar und Februar 2023 um 6,8 Prozent gesunken waren.
In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld war der chinesische Außenhandel im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Die Exporte sanken um 4,6 Prozent. Die Importe Chinas gingen im Gesamtjahr um 5,5 Prozent zurück. Zum Jahresende war jedoch bereits eine Stabilisierung des Handels erkennbar.
China verzeichne trotz eines schwierigen globalen Handelsumfelds positive Anzeichen bei Exporten und Importen, hatte Handelsminister Wang Wentao bereits am Mittwoch am Rande der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Peking erklärt. Die Erholung werde sich fortsetzen, sagte Wang.
Chinas Regierungschef Li Qiang hatte am Dienstag zum Auftakt des Volkskongresses ein ehrgeiziges Wachstumsziel von rund fünf Prozent für dieses Jahr angekündigt. Gleichzeitig warnte er jedoch, dass es nicht einfach werde, die Vorgaben zu erreichen. "Es wird nicht einfach sein, die diesjährigen Ziele zu erreichen", sagte Li zu den 2872 Delegierten. Man müsse "hart arbeiten" und auf allen Seiten an einem Strang ziehen.
Quelle: ntv.de, als/dpa/rts