Wirtschaft

Fingerzeig für 2024 Unternehmen verkaufen im Januar mehr Waren ins Ausland

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Waren im Wert von 135,6 Milliarden Euro gingen im Januar über Flughäfen, Straßen und Kaikanten.

Waren im Wert von 135,6 Milliarden Euro gingen im Januar über Flughäfen, Straßen und Kaikanten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Waren "Made in Germany" sind zu Jahresbeginn überraschend stark gefragt. Die Ausfuhren legen deutlich zu. Und auch die hiesigen Betriebe bestellen wieder mehr. Ein Ökonom verweist auf zarte Hoffnungsschimmer aus dem Ausland. Ein Exportplus im Gesamtjahr hält er inzwischen nicht für ausgeschlossen.

Die deutschen Unternehmen haben zu Jahresbeginn mehr ins Ausland verkauft. Die Ausfuhren stiegen im Januar auf Monatssicht um 6,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Die Einfuhren kletterten um 3,6 Prozent und damit doppelt so stark wie erwartet. Kalender- und saisonbereinigt wurden Waren im Wert von 135,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren über 108,0 Milliarden Euro importiert.

Das Exportplus geht vor allem auf das gut laufende Europa-Geschäft zurück: Die Firmen verkauften in die EU-Mitgliedstaaten Waren im Wert von 75,8 Milliarden Euro - ein Anstieg von 8,9 Prozent zum Vormonat. Wichtigster Abnehmer von Waren "Made in Germany" blieben die USA. Das Geschäft mit der weltgrößten Volkswirtschaft sank allerdings um 1,7 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach China stiegen um 7,8 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro, die nach Großbritannien gingen um 8,1 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zurück.

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Thomas Gitzel von der VP Bank sprach von einem guten Jahresauftakt. "Nach dem deutlichen Rücksetzer im Dezember war ein positiver Wert im Januar allerdings sehr wahrscheinlich", sagte er. Angesichts jüngst moderat gestiegener Einkaufsmanagerindizes in vielen Ländern scheine ein zartes Exportwachstum im laufenden Jahr nicht völlig abwegig. "Der gute Start der Exporte in das Jahr 2024 hat also auch symbolischen Wert. Die Botschaft lautet: Besserung ist in Sicht."

Derweil hat sich die Stimmung in der deutschen Exportindustrie im Februar leicht aufgehellt, wie das Münchner IFO-Institut jüngst bei seiner monatlichen Unternehmensumfrage herausfand. "Die deutsche Exportwirtschaft profitiert gegenwärtig kaum von der weltwirtschaftlichen Entwicklung", sagte IFO-Experte Klaus Wohlrabe. "Da gibt es noch deutlich Luft nach oben." Zuwächse bei den Ausfuhren erwarten demnach weiter nur wenige Branchen - wie Nahrungsmittel-Produzenten und Getränkehersteller sowie die Glas- und Keramikbranche. "Im Maschinenbau allerdings sanken die Erwartungen auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020", hieß es. Damals sorgte die Corona-Pandemie für wirtschaftliche Verwerfungen. Auch bei den Autoherstellern hält die Exportschwäche an, ebenso im Metallsektor.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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