Wirtschaft

Wolle Kontrolle an sich reißenChinesische Konzernmutter Wingtech teilt gegen Nexperia aus

28.11.2025, 19:39 Uhr
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Nexperia erhält durch den chinesischen Mutterkonzern Wingtech ordentlich Gegenwind. (Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT)

Der Streit zwischen den Niederlanden und China um Nexperia nimmt kein Ende. Auf ein Gespräch zwischen Pekings Handelsminister und dem EU-Handelskommissar folgt ein offener Brief des Chipherstellers mit Vorwürfen an den chinesischen Mutterkonzern. Der lässt ihn nicht unbeantwortet.

Im niederländisch-chinesischen Streit um den Chiphersteller Nexperia hat der chinesische Nexperia-Mutterkonzern Wingtech seiner niederländischen Tochter vorgeworfen, sie wolle die Kontrolle über den Konzern an sich reißen und eine von China unabhängige Lieferkette aufbauen. Auch die chinesische Nexperia-Sparte kritisierte ihre europäische Schwesterfirma: "Geben Sie die unzulässigen Absichten auf, die chinesischen Kapazitäten zu ersetzen". Die Vorwürfe folgen auf einen am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief von Nexperia, in dem das Unternehmen der chinesischen Seite Vorwürfe macht.

Der Ende September entbrannte Streit hat bislang schon zu Störungen in den Lieferketten der Autoindustrie geführt. Die Versorgung mit wichtigen Bauteilen ist unterbrochen, seit die niederländische Regierung die Kontrolle über das Unternehmen übernommen hatte. Zur Begründung hatte es damals geheißen, man wolle verhindern, dass Aktivitäten von den Niederlanden nach China verlagert würden. Die chinesische Seite erklärte sich daraufhin als nicht mehr der europäischen Führung unterstellt. Am Mittwoch hatten der chinesische Handelsminister Wang Wentao und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic über das Thema gesprochen.

Nexperia stellt einen Großteil seiner Produkte in Hamburg her und schickt sie dann nach China, wo sie weiterverarbeitet und an die Kunden verschickt werden. Das Unternehmen, das sich im Besitz der chinesischen Wingtech befindet, produziert Milliarden einfacher, aber weit verbreiteter Chips für Autos und andere Elektronik. Engpässe bei diesen Bauteilen hatten zuletzt die Lieferketten der Autohersteller bedroht und zu Produktionsverzögerungen geführt.

Quelle: ntv.de, als/rts

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