Wirtschaft

Teilweise Lieferengpässe Corona-Rabatte beflügeln E-Auto-Nachfrage

Die Angebote einer "geschenkten" Mehrwertsteuer wurden laut Stuide häufig mit bereits bestehenden Preisnachlässen verrechnet.

Die Angebote einer "geschenkten" Mehrwertsteuer wurden laut Stuide häufig mit bereits bestehenden Preisnachlässen verrechnet.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wer sich aktuell für einen Neuwagen interessiert, kann sich dank staatlicher Zuschüsse und der gesenkten Mehrwertsteuer über deutliche Preisnachlässe freuen. Besonders der Markt für Elektroautos profitiert von Subventionen - allerdings ändert das am Marktanteil der Fahrzeuge bisher wenig.

Auf dem deutschen Automarkt fallen die Preise für die Kunden. Laut der regelmäßigen Rabattstudie des Duisburger CAR-Instituts haben Händler und Hersteller im Juli an allen verfügbaren Schrauben für Preisnachlässe gedreht. Dabei wirkte die gesenkte Mehrwertsteuer vor allem auf die Internet-Angebotspreise 30 beliebter Modelle, die im Durchschnitt 22,5 Prozent unter dem Listenpreis angeboten wurden. Auch ließen Handel und Autobauer mehr Autos auf eigene Rechnung zu, um sie danach umgehend zu niedrigeren Preisen zu vermarkten.

Die verbreiteten Angebote einer "geschenkten" Mehrwertsteuer seien häufig mit bereits bestehenden Preisnachlässen verrechnet worden, beschreibt Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer ein typisches Vorgehen der Marketing-Abteilungen. Das "Geschenk" falle daher bei Wagen wie dem Opel Astra (plus 2,2 Punkte) oder Renault Captur (plus 2 Punkte) bescheiden aus. Eine Ausnahme bilde VW mit zusätzlichen Preisnachlässen oberhalb von 5 Prozentpunkten für drei gängige Modelle.

Die höchsten Rabatte bis etwa zur Hälfte des Listenpreises (Skoda Citigo E/Smart EQ Fortwo) sind momentan aber bei Elektroautos zu bekommen, weil der staatliche Zuschuss auf 6000 Euro pro Auto gestiegen ist. Dazu kommen 3000 Euro Herstellerzuschuss und weitere Preisvorteile. Das habe besonders bei sehr kleinen Elektroautos zu einer so hohen Nachfrage geführt, dass es Lieferengpässe und Lieferstopps gebe, heißt es in der Studie.

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Am Marktanteil der E-Autos änderten die hohen Subventionen aber wenig, stellte Dudenhöffer fest. Die deutlich gestiegene Eigenzulassungsquote von fast 27 Prozent deute auf nicht ausgelastete Produktionskapazitäten, folgerte die Studie.

Mit einer Besserung sei in den kommenden Monaten kaum zu rechnen, weil mit der Corona-Krise den europäischen Konsumenten Kaufkraft entzogen werde, erklärte Dudenhöffer. Er rechne daher auch für die kommenden Monate mit weiter steigenden Rabatten für Neuwagen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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